Die Story ist nicht neu, hat nun aber wieder Auftrieb erhalten, wonach sich das Management der Bank Sarasin frei kaufen möchte.

Dass das Management der Bank Sarasin den 46-prozentigen Anteil, denn derzeit der holländische Rabo-Konzern hält, gerne übernehmen würde, ist seit letztem Jahr bekannt.

Neu ist nun, dass es potente Investoren aus der Schweiz, dem Nahen Osten und aus Asien gibt, die dazu durchaus auch Hand bieten würden, wie Sarasin-CEO gegenüber der «Financial Times» verlauten liess.

Rabo will (noch) nicht

Gemessen an der Marktkapitalisierung würde diese Tranche derzeit rund 1,2 Milliarden Franken wert sein. Hinzu käme wohl noch ein gewisser Goodwill. Allerdings ist es nach wie vor so, dass der Rabo-Konzern offiziell keine Verkaufsabsichten geäussert hat. Darum muss Joachim Strähle wohl noch einige Male nach Holland reisen, um die Niederländer zu überzeugen.

Doch würde einmal der Preis stimmen, dürfte der Transaktion nichts mehr im Wege stehen. Denn in der Branche heisst es schon seit langem, dass bei Rabo nicht nur eitel Freude herrscht über die Schweizer Tochter.

Man kommt sich in die Quere

Vielmehr komme man sich in gewissen Märkten auf dieser Welt in die Quere, und gross sei auch die Angst bei den Holländern, dass im Zuge der europaweiten Bankgeheimnis- und Steuerdebatte auf Grund von Sarasin-Vermögen ein Reputationsschaden entstehen könne – selbst wenn die Basler Bank sich dazu bekannt hat, bis in einigen Jahren nur noch Weissgeld zu verwalten.

Gewisse Bedenken bezüglich eines Management-Buyouts hat der britische Finanzanalyst Peter Thorne, vom Research-Unternehmen Helvea. Er stellt sich auf den Standpunkt, dass Sarasin ein Kostenproblem habe, und dieses auch unter neuen Besitzer nicht so schnell gelöst werden könnte.

Fusion mit Julius Bär?

Vor allem angesichts des starken Franken und der limitierten Grösse Sarasins plädiert er eher für eine Fusion mit der Bank Julius Bär, so dass dann ein neuer starker Player entstünde, der auch langfristig die kritische Grösse besässe. Beide Banken zusammen würden rund 273 Milliarden Franken verwalten; 103 Milliarden Franken von Sarasin, 170 Milliarden Franken von Julius Bär.

Doch dies sei reine Spekulation, räumt Peter Thorne ein, stellt aber fest, dass der Aktienpreis von Sarasin immer wieder auf spekulative Gedanken und Thesen reagiert habe. Fest steht indessen, dass die Bank Sarasin unter einem Schweizer Management, das am Unternehmen beteiligt ist, durchaus einen Bonus an der Börse geniessen würde.

 

 

 

 

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