Die spanische Bankiers-Dynastie Botin soll über Konten bei der Genfer HBSC Private Bank Steuern hinterzogen haben. Die spanischen Behörden ermitteln.

In erster Linie betroffen ist Emilio Botin, Verwaltungsratspräsident von Spaniens grösster Bank Santander. Zusätzlich involviert sind elf weitere Familienmitglieder.

Wie den spanischen Medien zu entnehmen ist, sollen die Botins bei ihren Steuererklärungen aus den Jahren 2005 bis 2009 gewisse Beträge nicht angegeben haben. Nach Angaben von Strafverfolger Fernando Andreu in Madrid handelt es sich um rund 120‘000 Euro an unbezahlten Steuern.

Antikorruptionsabteilung eingeschaltet

Inzwischen haben die Botins die erforderlichen Unterlagen nachgereicht. Sollten diese Dokumente die offenen Fragen beantworten, wäre der Fall bald einmal geklärt. Die Eile, die nun aufgekommen ist, hängt vor allem damit zusammen, dass ein Teil der Hinterziehungsvorwürfe bald verjährt. Aus diesen Gründen reichten die spanischen Behörden den Fall der Antikorruptionsabteilung der Madrider Staatsanwaltschaft weiter.

Bei den untersuchten Vermögen handelt es sich offenbar um Geld von Emilio Botin senior, dem Vater von Emilio und Jaime Botin, das er ihnen nach seinem Tod 1993 vererbt hatte. Die spanischen Behörden wurden auf dieses Geld aufmerksam, nachdem sie von ihren französischen Kollegen auf die Konten in der Schweiz aufmerksam gemacht worden waren.

Belastung für Genf

Dies wiederum ist auf den früheren HSBC-IT-Mitarbeiter Hervé Falciani zurückzuführen, der in Genf rund 24‘000 vertrauliche Kundendaten aus der HSBC Private Bank gestohlen und diese dann über Umwege den französischen Behörden zugespielt hatte.

Für die in Genf domizilierte Tochter des britischen HSBC-Konzerns stellt der seinerzeitige Diebstahl der Kundendaten eine anhaltende Belastung dar, da laufend neue Fälle ans Tageslicht gelangen und so der Reputation der Bank zusetzen. Entsprechend gross ist denn auch die Verunsicherung bei vielen Kunden, was sich generell negativ auf den Bankenplatz Genf auswirkt.

 

 

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