Der künftige Verwaltungsrat  erhält bereits bei Amtsantritt einen Willkommensbonus von 2 Millionen Franken und 200'000 Aktien. Ist das richtig?

Axel_Weber_2Die Überraschung am vergangenen Freitag war perfekt, als die UBS den Deutschen Axel Weber (Bild) als künftigen Verwaltungsrat und Präsident präsentierte. Weber, früherer Bundesbank-Chef und eine Zeit lang auch im Gespräch für den Vorsitz der Europäischen Zentralbank (EZB), ist ein Top-Mann, welcher der grössten Schweizer Bank sicherlich gut tun wird.

Im Sinne einer neuen Transparenz gab die UBS auch gleich das Lohnpaket bekannt, das Weber dereinst erhalten wird. Mit 1,5 Millionen Franken und 150'000 UBS-Aktien als Verwaltungsrat sowie 2 Millionen Franken und weiteren 200'000 Aktien als Präsident ist sein Salär im internationalen Vergleich branchenüblich. Zudem sind diese Aktien vier Jahre gesperrt.

Goldenes Hello

Erstaunlich ist eher, dass Weber noch 2 Millionen Franken sowie 200'000 über ein Jahr gesperrte Aktien als «goldenes Hello» erhält, wie etwa die «Financial Times» am Wochenende schrieb. Gerade in Bankkreisen, wo die Leistungskomponente nicht genug zelebriert werden kann, mutet es eher befremdend an, dass jemand schon bei Antritt seiner Tätigkeit eine Entlöhnung erhält.

Mancher UBS-Mitarbeiter, dem diese Ehre nicht zuteil wird, dürfte darüber entsetzt sein. Aber auch aus Aktionärssicht ist dieser Entscheid fragwürdig.

Umgekehrt ist der UBS mit der Nomination Webers ein eigentlicher Coup gelungen. Denn der frühere Bundesbank-Chef war auch bei der Deutschen Bank als Nachfolger von Josef Ackermann im Gespräch. Doch am Ende hat die UBS das Rennen gemacht. Und das hat ganz offensichtlich seinen Preis.

Umworbener Mann

Vieles deutet zudem darauf hin, dass Weber noch andere Jobangebote hatte, so dass die UBS dem umworbenen Mann finanziell etwas bieten musste. Vor diesem Hintergrund ist das Willkommensgeschenk der UBS zu relativieren.

Kommt hinzu, dass die Schweizer Grossbank mit Weber, Jahrgang 1957, einen relativ jungen Manager an Bord geholt hat, der sich, wie er selber betont, langfristig bei der UBS engagieren will. Das sichert, nicht zuletzt für die Aktionäre, eine gewisse Konstanz, die ebenfalls etwas wert ist. Zudem muss Weber mit diesem Versprechen auch den fälligen Generationenwechsel an der operativen Spitze stärker verantworten. So besehen ist das «goldene Hello» für Axel Weber durchaus nachvollziehbar.

Langfristig inakzeptabel

Auf längere Sicht und im Bemühen der Grossbanken, neue Akzeptanz in der Bevölkerung zu finden, ist die Einmalzahlung aber sicherlich kontraproduktiv.

Besonders in einem Zeitalter, da Goldene Fallschirme mittlerweile höchst verpönt sind, und Corporate Governance hoch gelobt wird, sind Vorab-Zahlungen an Mitarbeiter fehl am Platz. An sich hätte die UBS die Leistungskomponente erhöhen sollen, doch dann wäre ihre die mediale und öffentliche Empörung ebenso gewiss gewesen.

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