Konzentration, Stellenabbau, sinkende Margen? Gemach. Die US-Grossbank will am Wealth-Management-Standort Schweiz massiv aufbauen.

Letzte Woche bestätigte die Investec-Gruppe, dass sie einen Käufer sucht für ihren Schweizer Private-Banking-Arm.

Diese Woche hiess es, ABN Amro wolle seine Schweizer Wealth-Management-Tochter verkaufen.

Und soeben meldete das «Wall Street Journal», dass auch die UBS Private-Banking-Stellen abbauen will – insgesamt 250, auch in der Schweiz; es soll dabei vor allem um relativ neu geschaffene Positionen gehen, die für Investmentbanking-Angebote an UHNWI geschaffen wurden.

Kurz: Auf dem Wealth-Management-Standort Schweiz werden die Gürtel enger geschnallt, die Konsolidierung setzt sich fort. In dieser Situation kommt ein Lichtblick aus den USA – respektive aus Genf. Denn wie der Chef von J.P. Morgan in der Schweiz, Andrea Tardy, jetzt bekanntgab, plant die US-Bank ein deutliches Wachstum in der Schweiz.

Es geht um die UHNWI

Konkret: In den nächsten drei bis fünf Jahren soll das Wealth-Management-Personal von J.P. Morgan in der Schweiz um 15 bis 20 Prozent ausgebaut werden – pro Jahr. Dies sagte Andrea Tardy gegenüber «Reuters»:Auch wenn die Konkurrenz zunehmend hart sei, sehe J.P. Morgan gute Möglichkeiten, die eigenen Marktanteile auszubauen.

Denn: «Die Flucht in die Qualität verschafft uns wirklich einen Vorteil, selbst wenn einige meinen, der Markt sei gesättigt», so Tardy. «Ich sehe weiter Potential.» Dabei will sich die Bank auf UHNW-Kunden mit einem zweistelligen Anlagevermögen konzentrieren.

J.P. Morgan hat in der Schweiz derzeit knapp 700 Vollstellen, vor allem in Genf. Im Dezember 2009 waren es noch 590 gewesen. Und die Assets under management beliefen sich Ende letzten Jahres auf rund 45 Milliarden Franken. Wie Tardy unlängst auch der «Tribune de Genève» sagte, will J.P. Morgan Schweiz die verwalteten Vermögen in den nächsten fünf Jahren verdoppeln.

Übrigens: Was ist mit Julius Bär und KBL?

Eine weitere Meldung aus diesem Themenbereich: Der Prozess zum Verkauf von KBL, dem Private-Banking-Arm des belgischen Finanzkonzerns KBC, geht offenbar in die letzte Runde. In diesen Tagen müssen die Interessenten die letzten Angebote einreichen. Wie «Reuters» meldet, gehört auch Julius Bär zu den potentiellen Käufern.

Interessiert seien ferner die Royal Bank of Canada und SocGen. Allerdings: Gerüchteweise war Julius Bär schon früher als potentielle KBL-Käuferin genannt worden. 

Am Ende kam ein Verkaufsvertrag mit der Hinduja-Grippe zustande. Dieser platzte allerdings im vergangenen März, weil sich die luxemburgische Aufsichtsbehörde querlegte

Hier finden Sie die derzeit online ausgeschriebenen Stellen bei JP Morgan Schweiz.

 

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