Mehr Neugeld, grössere Kunden sowie zusätzliche Kundenberater für den Heimmarkt. So lautet die Devise von Rothschild-CEO Veit de Maddalena.

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Angesichts der tief greifenden Veränderungen im Private Banking bleibt auch die Zürcher Bank Rothschild nicht untätig, wie deren CEO Veit de Maddalena (Bild) an einem Mediengespräch heute Freitag am Sitz der Bank in Zürich erklärte.

Das Unternehmen will sich künftig verstärkt auf einige Kernmarkte konzentrieren und andere Regionen dafür entweder aufgeben oder sich dort gar nicht erst engagieren. Zu den Onshore-Märkten mit oberster Priorität gehört neben Grossbritannien und Deutschland seit kurzem auch die Schweiz.

Mindestens 5 Millionen Franken

Für hiesige Kunden verwaltet das Institut derzeit rund 2 Milliarden Franken, will diesen Betrag über die nächsten Jahre aber deutlich auf rund 5 Milliarde Franken steigern, wie de Maddalena präzisierte.

Dies soll unter anderem durch die Anstellung zusätzlicher Kundenberater erfolgen, zum anderen, indem sich die Bank verstärkt auf das Segment der sehr vermögenden Klientel (Ultra-High-Net-Worth-Individuals) fokussieren will. Erstmals hat auch die Bank bekannt gegeben, dass sie vorwiegend Kunden anpeilt, die ein Depot von mindestens 5 Millionen Franken haben.

Auch Rückschläge erlitten

Insgesamt hat die Bank Rothschild über die letzten fünf Jahre ihre verwalteten Vermögen von 15 Milliarden Franken auf aktuell 18 Milliarden Franken steigern können. Nach Einschätzung von CEO de Maddalena ist dies bemerkenswert, weil dazwischen eine grosse Finanzkrise lag, die weltweit manche Vermögen markant dezimiert hat.

Die Bank Rothschild musste in einigen Portefeuilles ebenfalls Rückgange von 16 Prozent bis 20 Prozent hinnehmen. Inzwischen habe sich die Situation merklich entspannt, so dass die Bank intakte Chancen sieht, ihr Nettoneugeld in den nächsten Jahren um jeweils 9 bis 10 Prozent zu steigern.

SEC-Lizenz wird geprüft

In Grossbritannien betreut die Bank derzeit knapp 5 Milliarden Franken, während es in Deutschland gerade einmal eine Milliarde Franken sind. Ziel ist es, in beiden Märkten über die nächsten fünf Jahre auf mindestens 5 Milliarden Franken zu kommen.

Um die Kräfte auf dieses Ziel zu richten, hat das Finanzinstitut im Gegenzug beispielsweise seinen Standort in Spanien aufgegeben und meidet bewusst einzelne Märkte, wie den Mittleren Osten, Afrika oder Indien.

Die Bank verzichtet aktuell auch auf das Geschäft mit amerikanischen Kunden, prüft aber gegenwärtig den Erwerb einer SEC-Lizenz in den USA, um entsprechende Personen betreuen zu können. Entschieden sei aber noch nichts, sagte Veit de Maddalena.

Mehr Leute gesucht

Ausbauen will die Bank nicht nur ihre Vermögensberatung und -planung, sondern auch ihre Investment-Expertise. Vor diesem Hintergrund soll der gesamte Personalbestand von aktuell 450 Beschäftigten innert der nächsten fünf Jahre auf rund 520 Personen steigen, wie CEO de Maddalena weiter ausführte.

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