Im Anlagekommentar Nr. 278 übt Bank-Wegelin-Partner Konrad Hummler scharfe Kritik an der Verschleppungstaktik beim Überschuldungsproblem.

«Wenn Eiterbeulen bersten» überschreibt Konrad Hummler, Partner an der Bank Wegelin, seinen neusten Kommentar zur Lage an den Märkten. Der Privatbankier kritisiert scharf, dass sowohl die führenden nationalen Politiker wie auch ihre Kollegen in den Gremien der EU eine Verschleierungstaktik im Anblick der gravierenden Überschuldung gewisser Staaten betreiben. Dies aus Angst davor, den einzelnen Stakeholdern klarzumachen, dass Schmerzen bevorstehen. Denn: ohne Schmerzen lasse sich kein Überschuldungsproblem lösen, so Hummler.

Mit Blick auf das gigantische amerikanische Schuldenproblem schreibt der Autor, dass das Platzen der Eiterbeule, das er als gegeben betrachtet, zur Konsequenz haben wird, dass die Vormachtstellung der westlichen Industrienationen weiter untergraben wird. Hummler bläst aber nicht nur Trübsal. Auf der praktischen Seite verweist er seine Leser auf «Dividendenperlen» wie Nestlé, Roche und Swisscom.

«Eine einmalig interessante Welt»

In der höheren Sphäre holt der Autor zu einem fast schon pastoralen Finale aus: «Festzuhalten gilt, dass trotz allem, ja, vielleicht sogar dank der gegenwärtigen Krise, der reale Wert der Welt nicht abnimmt, sondern laufend am Zunehmen ist. Solange die Zerstörungswut von Tottenham nicht um sich greift und ganze Gesellschaften erfasst, ja Staaten gegeneinander aufbringt, leben wir doch eigentlich in einer einmalig interessanten Welt, die insgesamt zu mehr und nicht weniger Prosperität finden will. Man sollte das gerade dann nicht vergessen, wenn die Marktindikatoren blutrot den Weltuntergang anzukündigen scheinen. Er ist nicht in Sicht.»

• «Wenn Eiterbeulen bersten», Wegelin-Anlagekommentar Nr. 278.

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