Welche Stellen haben die Grossbanken derzeit in der Schweiz ausgeschrieben? Investmentbanker haben die schlechtesten Aussichten.

Fachspezialisten aus dem Backoffice, die jetzt bei der UBS und Credit Suisse in der Schweiz ihre Stelle verlieren, haben reelle Chancen, von ihren Arbeitgebern wiedereingestellt zu werden. Dies zeigt ein Blick auf die ausgeschriebenen Positionen der beiden Banken.

So führt das Stellenportal «Jobdirectory.ch» für die UBS 224 offene Stellen an, für die CS 222 – die meisten davon im Raum Zürich:

  • Die Mehrheit der Stellen sind im Privatkundengeschäft offen. Dort suchen die beiden Banken vor allem Verstärkung in der Kundenberatung und im Produktverkauf.
  • Am zweitmeisten Stellen sucht die UBS in ihrem Corporate Center und die CS im Bereich «Shared Services». Dort sind vor allem Risiko-und Finanzcontroller gesucht, aber auch Business-Anlaysten für die Schnittstelle zwischen Geschäft und IT.

Angebote für Investmentbanker bei der CS: 0

Von den 3'500 Stellen, welche die UBS insgesamt abbauen will, sollen rund 400 Mitarbeiter in der Schweiz betroffen sein. Bei der CS sind es 500 von rund 2000 obsoleten Stellen. Und gemäss Ankündigung der Banken sollen die Investmentbanker das Gros der Entlassenen stellen.

Für diese stehen die Chancen für eine rasche Wiederanstellung denn auch denkbar schlecht: Die UBS führt derzeit nur 14 offene Stellen im Investmentbanking an, davon 10 für Anfänger. Bei der CS sind es 0. 

Auch für Kaderleute wird es schwierig. Die CS sucht 19 Filial- und unterschiedliche Teamleiter, die UBS nur deren 4.

Hohe Wiederbeschäftigunsrate in der Vergangenheit

Für alle anderen stehen die Chancen gut. Das zeigt auch ein Rückblick: 2008 hatte die Credit Suisse den Abbau von 5'000 Stellen angekündigt. Die Mitarbeiterzahl sank aber schliesslich lediglich um rund 2'000. «Die Wiederbeschäftigungsrate war relativ hoch», sagt ein Banksprecher. Dies auch ohne interen Weisung.

Allerdings überlagerte damals bereits ein Jahr später der Wiederaufschwung in der Finanzbranche das laufende Sparprogramm. Und der Bank gelang es auch ohne vollständige Umsetzung der Abbaupläne ihre «Cost/Income-Ratio» in den Griff zu kriegen. Dieses Szenario sieht die Mehrheit der Ökonomen heute nicht voraus.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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