Die CS-Privatbankentochter muss sparen. Darum werden massiv Stellen abgebaut und auch zahlreiche Annehmlichkeiten für die Belegschaft abgeschafft.

Hauptsitz_ClaridenLeuInsgesamt werden rund 130 Stellen verschwinden, wie die Bank Anfang dieser Woche gegenüber ihren Angestellten verlauten liess. Das sind 7 Prozent des gesamten Personalbestands. Die hohen Kosten innerhalb des Unternehmens sollen aber auch noch durch andere Massnahmen gesenkt werden.

Unter anderem wird die Weihnachtsparty ersatzlos gestrichen, wie einem internen Memo der Geschäftsleitung (Executive Board) zu entnehmen ist, das finews.ch vorliegt. Ebenso gehören die wöchentlichen Früchtekörbe, die jeweils in die einzelnen Abteilungen geliefert wurden, nun der Vergangenheit an.

Zudem werden alle bisher von der Bank bezahlten Zeitungsabonnements gestrichen. Künftig wird nur noch eine Zeitung per Abteilung zur Verfügung stehen. Auch anderweitige Mitgliedschaften und Abonnements sollen gekürzt, Doppelspurigkeiten nach Möglichkeit vermieden werden.

Unter Spardruck stehen auch so genannte Social Team Events. Pro Person ist fortan nur noch ein Budget von 200 Franken pro Jahr vorgesehen. Das Anzapfen anderer Budgets für derlei Anlässe ist untersagt.

Geplante Personalverschiebungen innerhalb der Bank werden vorläufig gestoppt. Ausnahmen werden nur noch sehr restriktiv behandelt und müssen explizit vom jeweiligen Abteilungsleiter genehmigt werden. Einer strengen Überprüfung werden auch Anlässe ausserhalb der Bank (Offsites) unterzogen. Auch da stehen die Kosten im Fokus.

Dabei soll künftig das von der Credit Suisse genutzte Bocken Conference Centre in Horgen am Zürichsee Priorität haben. Andere Veranstaltungsorte kommen fortan nur noch als Ausnahmen in Frage und nur solange sie günstiger sind als das «Bocken».

Clariden_Leu_outsideAuf operativer Ebene wird das vor zwei Jahren lancierte Programm «Everest» eingestellt. Es zielte darauf ab, die Londoner Asset-Management-Gesellschaft zu einer Bank nach britischem Recht umzufunktionieren. Das ist nun nicht mehr der Fall. Dabei dürfte nicht zuletzt auch das jüngst aufgegleiste Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien eine Rolle gespielt haben.

Veränderungen erfährt auch das Trustgeschäft von Clariden Leu, das mit seinen 36 Mitarbeitern in die Credit Suisse Trust integriert wird. Weitere Veränderungen dürften folgen. So geht etwa auch die «Finanz und Wirtschaft» davon aus, dass das derzeitige Sparpaket noch nicht ausreicht.

Vor diesem Hintergrund hat die Bank auch ihre Übernahmeabsichten begraben. War vor Jahresfrist noch davon die Rede gewesen, in der aktuellen Konsolidierung eine aktive Rolle zu übernehmen, wie auch finews.ch berichtete, so scheinen derlei Pläne nun nicht mehr opportun zu sein.

Weiterhin offene Stellen bei Clariden Leu finden Sie unter diesem Link.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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