Oswald Grübel soll als der Chef in die UBS-Geschichte eingehen, der den Turnaround bewerkstelligt hat, schreibt Kaspar Villiger den Mitarbeitern.

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Vermutlich haben Sie bereits von der Ankündigung erfahren (siehe Medienmitteilung), wonach der Verwaltungsrat den Rücktrittsentscheid von Oswald J. Grübel angenommen und Sergio P. Ermotti zum neuen Group CEO ad interim ernannt hat.

Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung bedauern den Entscheid von Oswald Grübel zutiefst, doch dieser betrachtet es als seine persönliche Pflicht, im besten Interesse der Bank die Verantwortung zu übernehmen für das, was sich vor kurzem im Zusammenhang mit den unautorisierten Handelsgeschäften ereignet hat.

Während seiner Amtszeit als CEO hat Oswald Grübel einen beeindruckenden Turnaround bewerkstelligt und UBS fundamental gestärkt. Sie ist heute eine der bestkapitalisierten Banken weltweit.

Was Oswald Grübel für UBS geleistet hat, verdient unseren grössten Respekt. Seinen Einsatz für den Erfolg unseres Unternehmens sowie sein unermüdliches Engagement zugunsten unserer Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter waren stets beispielhaft.

In den nächsten Wochen und Monaten kommen beträchtliche Herausforderungen auf uns zu. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir UBS so ausrichten können, um mit dem veränderten Marktumfeld zurechtzukommen, mit dem die gesamte Branche konfrontiert ist.

Für die Konzerleitung erste Priorität hat die Fertigstellung der Business-Pläne, die entscheidend sind, um die strategische Ausrichtung gemäss heutiger Mitteilung in die Tat umzusetzen.

Die Stärke unserer Bank liegt darin, dass wir anspruchsvollen Privat-, Firmen und institutionellen Kunden auf allen wichtigen Märkten weltweit eine breite Palette an Dienstleistungen und Produkten aus einer Hand bieten können. Diese Fähigkeit werden wir in Zukunft noch verstärkt in den Vordergrund rücken.

Eine weitere Priorität für uns wird es sein, die unabhängige Untersuchung der nicht autorisierten Handelsgeschäfte voll und ganz zu unterstützen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden wir die notwendigen Schritte einleiten, damit sich ein solcher Vorfall mit derart weitreichenden Konsequenzen nicht wiederholt.

Wir können nachvollziehen, wie gross Ihre persönliche Enttäuschung über diesen Vorfall und den dadurch für UBS entstandenen Reputationsschaden sein muss. Dies umso mehr, als wir zuvor derart gute Fortschritte gemacht hatten. Trotz dieses Vorfalls steht UBS jedoch finanziell auf felsenfester Basis.

Mutmassungen darüber, was passiert ist, dürften noch eine Weile andauern. Unsere Kunden, Kollegen und Freunde werden uns berechtigte Fragen stellen, auf die wir nicht immer sofort eine Antwort geben können. Bitte lassen Sie sich nicht auf irgendwelche Spekulationen ein. Wir werden dafür sorgen, dass Ihnen Informationsmaterial zur Verfügung steht, das Sie bei Diskussionen verwenden können.

Die Konzentration auf das Tagesgeschäft ist im Moment wichtiger denn je. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen müssen wir für unsere Kunden da sein. Der Vorfall, der sich in unserer Bank ereignet hat, ist gravierend, doch gibt es keinen Grund, weshalb unser Kerngeschäft darunter leiden sollte.

Unter der Führung von Oswald Grübel in den vergangenen zweieinhalb Jahren haben Sie Enormes geleistet. Jetzt müssen wir den von uns gewählten Weg weitergehen. Lassen Sie uns alle gemeinsam weiterarbeiten. Zusammen können wir dafür sorgen, dass wir die jüngste Etappe in unserer 150-jährigen Geschichte professionell anpacken.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüssen

Kaspar Villiger, im Namen des Verwaltungsrats

Sergio P. Ermotti, im Namen der Konzernleitung

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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