Wie sehr wird das UBS Wealth Management unter den jüngsten Skandalen bei der UBS-Investmenbank leiden müssen? Offenbar erheblich.

Im Private Banking ist das Kundenvertrauen entscheidend für den Erfolg. Gut möglich, dass genau dieses Vertrauen durch den jüngsten Skandal, bei dem die UBS einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar verbuchen musste, beträchtlich geschmälert wird. Ein interessanter Report von «Reuters» geht nun der Frage nach, wie sehr Kollateralschäden des Skandals bei der UBS Investmentbank im UBS Wealth Management einschlagen werden.

Der Tenor: Doch, das wird spürbar. «Es ist nicht mehr sicher, ob bei reichen Kunden das Vertrauen weiter zurückkehrt und ob sie neues Geld zu einer Bank bringen, die von Handelsverlusten und Schwächen in der Risiko-Kontrolle durchgeschüttelt wurde», erklärt Bankenanalyst Michael Rohr von Silvia Quandt Research gegenüber «Reuters».

Mittelzufluss gebremst

Zwar konnte die UBS unter CEO Grübel das gebeutelte Vertrauen seit den Verlusten während der Finanzkrise wieder flicken, in den vergangenen Quartalen verzeichnete die Bank einen Zufluss von neuen Kundengeldern. Der jüngste Vertrauensverlust sei zwar nicht so schlimm wie während der Krise, sagt Bankenanalyst Andreas Venditti von der ZKB im Gespräch mit «Reuters»: «Das Neugeld wird aber möglicherweise langsamer fliessen». 

Personalexodus im Nacken

Weiterer Gegenwind droht der UBS durch den Abgang von Kundenberatern. «Sobald die News des Delta One Teams die Runde machte, begann es Lebensläufe von der UBS zu regnen», berichtet Jason Kennedy, CEO des Londoner Personalberaters Kennedy Group, gegenüber «Bloomberg». Diese Entwicklung könnte ihre Spuren im Private Banking der Grossbank hinterlassen.

Denn bekanntlich sind Private-Banking-Kunden nicht nur einer Bank treu, sondern vertrauen vielmehr auf einen kompetenten Kundenberater. Wechselt dieser die Fronten, so werden oft auch die Kundengelder mit zum neuen Arbeitgeber genommen.

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