Die zur niederländischen ABN AMRO gehörende Privatbank Delbrück Bethmann Maffei übernimmt 100 Prozent der Anteile der LGT Bank Deutschland.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Erwerb steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichts- und Kartellbehörden und wird voraussichtlich bis zum Jahresende 2011 vollzogen, wie die beteiligten Banken am Donnerstag in einem Communiqué mitteilten.

Darüber hinaus haben die beiden Unternehmen eine Kooperation im Produktbereich vereinbart, die den Kunden der Delbrück Bethmann Maffei den Zugang zur Investmentkompetenz und den Anlagemöglichkeiten der LGT eröffnet.

Turbulenzen im Deutschland-Geschäft

Seit dem Marktstart im Jahr 2003 hat die LGT sieben deutsche Niederlassungen aufgebaut. Davon befinden sich sechs an Standorten, an denen auch Delbrück Bethmann Maffei präsent ist: Neben Frankfurt gehören dazu Hamburg, München, Köln, Berlin und Stuttgart sowie eine Repräsentanz in Nürnberg. Zudem betreibt die LGT eine Niederlassung in Mannheim.

Die LGT Group wollte in diesem Jahr die zur Deutschen Bank gehörene BHF Bank übernehmen. Die Transaktion kam jedoch nicht zustande, da die deutsche Finanzmarktaufsicht Bafin inoffiziell Widerstand dagegen leistete, um so einen ambitiösen Wettbewerber aus dem Markt zu halten. Zudem vermutete man offenbar bei der Bafin, dass sich auf den Konten der LGT sehr viel unversteuertes Geld befindet. Ein Tatbestand, der allerdings nicht erhärtet werden konnte. 

Zeitplan eingehalten

In der Folge gab die LGT Group bekannt, sich aus dem Markt Deutschland zurückzuziehen und die entsprechenden Niederlassungen noch im Laufe dieses Jahres zu veräussern. Das ist der liechtensteinischen Bankengruppe nun gelungen.

Prinz Max von und zu Liechtenstein, CEO der LGT Group, sagte: «Mit der Delbrück Bethmann Maffei als Käuferin haben wir eine gute Lösung für unsere Kunden und Mitarbeiter der LGT Bank Deutschland gefunden, die eine langfristig tragfähige Perspektive eröffnet. Für unsere Kunden ist dabei wichtig, dass sie auch künftig Produkte der LGT wie bisher nutzen können. Ich danke unseren Mitarbeitern in Deutschland für ihren Beitrag zum Erfolg der LGT Group und für die hervorragende Arbeit, die sie in den letzten Jahren geleistet haben.»

Ein strategischer Fit

Horst Schmidt, Vorstandsvorsitzender von Delbrück Bethmann Maffei: «Mit ihrem klaren Fokus auf vermögende Privatkunden und der Präsenz in den Regionen passt die LGT strategisch sehr gut zu unserer Bank. Durch den Zusammenschluss zweier leistungsstarker Teams werden wir unsere gemeinsame Marktposition verbessern und den Kunden ein attraktiver Partner sein. Delbrück Bethmann Maffei setzt darüber hinaus ein Zeichen der Stärke in der derzeitigen Konsolidierung des deutschen Private Banking-Marktes.»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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