Nach dem 2,3-Milliardenverlust entlässt die UBS weitere Führungskräfte aus der fehlbaren Aktienhandelsdivision in London. 

Den beiden Co-Chefs François Gouws und Yassine Bouhara, welche die UBS letzte Woche entliess, folgen weitere Kaderleute aus dem Equity-Geschäft ihrer Investmentbank in London, wie die Börsenzeitung «Financial News» berichtet.

Unter anderem folgt Niraj Gudka, Chief Operating Officer von Bouhara, seinem abgetretenen Chef. Von seiner Funktion suspendiert worden sei weiter Ricardo Honegger, der erst im Januar 2011 zur UBS gekommen war, um hier das Geschäft mit synthetischen Aktien zu leiten. Finews.ch hatte damals über den Zuzug aus der Deutschen Bank berichtet.

Mit Honegger scheiden auch aus: John DiBacco, Global Head des «Delta One»-Handels; sowie Ron Greenwich, Managing Director im Cash-Trading-Geschäft der UBS. «Financial News» konnte keinen der vier erreichen, und auch die UBS wollte die Abgänge nicht kommentieren.

Adobolis Chefs sind weg

Das «Delta One»-Team der UBS erlangte traurige Berühmtheit, nachdem dort im September 2011 der Verlust von 2,3 Milliarden Franken aufgeflogen ist, den der junge Börsenhändler Kweku Adoboli mit unauthorisierten Geschäften verursacht hatte.
 
Die Führung innerhalb der verweisten Chefetage in der Equities-Division übernehmen u.a. Nick Pink, der ehemalige Leiter des Research. Er arbeitet seit 1990 für die UBS und wurde nun zum neuen Chef von Global Equities in der EMEA-Region ernannt.
 

Das Ruder übernehmen altgediente UBS-Leute

Weiter verbleiben im Londoner Aktienhandelsabteilung: Phil Allison, der 35-jährige Chef des Cash-Equities-Team, der nach seinem Universitätsabschluss 1997 zur UBS stiess, sowie Jason Barron, Global Head des Derivathandels. Letzter hatte die Bemühungen der UBS geleitet, die Verluste auf Kweku Adobolis Handelspositionen möglichst klein zu halten.

Weitere altgediente UBS-Offiziere sind laut «Financial News» Mitch Moore, Global Head Prime Services, der nun mehr Zeit in London verbringt, sowie Mark Steinert, Global Head des Wertschriften Research. Moore stiess 1992 zur UBS, Steinart 1994. 

Carsten Kengeter wollte einen Turbolader installieren

Es ist nur ein Jahr her, als Carsten Kengeter das UBS-Aktienhandelsteam in London vor Investoren in den höchsten Tönen lobte. Es sollte wie sein Landsmann Sebastian Vettel in der von der UBS gesponserten Formel 1 vorwärts preschen und «den Turbolader installieren».

Diese Aufgabe fällt nun Mike Stewart zu, der die alleinige Führung des Equity-Teams übernimmt, wie finews.ch berichtete. Stewart war erst vor wenigen Monaten von London nach New York gezogen, wo er von der Bank of America Merrill Lynch angeheurt worden war. Noch sei unklar, ob er erneut umziehe.

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