Ein neuer Vergleich zeigt enorme Preisunterschiede. Die teuersten Anbieter verlangen achtmal mehr als die günstigsten.

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Um Ordnung ins Kostenchaos zu bringen, hat das Schweizer Portal für Anleger, assetinum.com, die Gebühren von 16 Online-Handelsplattformen in der Schweiz anhand von zwei idealtypischen Kunden verglichen.

  • Trading-Kunde A führt als «Wenigtrader» vier Aktien-Transaktionen im Jahr durch und verfügt über ein Depot von 50'000 Franken mit Schweizer Aktien, Obligationen und Indexfonds.
  • Trading-Kunde B verfügt als «Vieltrader» über ein grösseres Depot von 500'000 Franken, darunter Schweizer, amerikanische und europäische Aktien, Indexfonds, Obligationen sowie Gold-ETFs und realisiert 30 Käufe und Verkäufe im Jahr.

Die Banken auf dem Podest

Der Vergleich von Assetinum zeigt, dass die Saxo Bank für beide Kundenkategorien am günstigsten ist. Ohne Handelsaktivität und einem Barsaldo unter 25'000 Franken wird bei der Saxo Bank allerdings eine Kontogebühr von 100 Franken pro Halbjahr fällig.

In der Kategorie Wenigtrader holt sich die Keytrade Bank die Silbermedaille knapp vor PostFinance.

Für Vieltrader ist ebenfalls Keytrade der zweitgünstigste Anbieter; Bronze geht in dieser Kategorie an Swissquote mit einem Vieltrader-Pauschaltarif.

  • Den detaillierten Online-Trading-Vergleich finden Sie unter diesem Link.

Enorme Kostenunterschiede

Die Gebührenunterschiede sind riesig, wie Assetinum weiter feststellt. Universalbanken wie die Bank Coop, UBS oder Credit Suisse sind massiv teurer als «spezialisierte» Online-Broker.

So ist die Credit Suisse für den untersuchten Wenigtrader mehr als sechsmal so teuer wie die Saxo Bank, für den Vieltrader sogar fast achtmal so teuer – das ist eine Differenz von mehr als 13'000 Franken pro Jahr, wie der Vergleich zeigt.

Der Online-Handel bei der Credit Suisse ist denn auch bloss «Teil eines umfassenden Beratungs- und Dienstleistungspakets» und könne deshalb nicht mit spezialisierten Online-Brokern verglichen werden, teilt die Grossbank mit. Ähnlich argumentieren andere Universalbanken mit hohen Online-Handelsgebühren.

Preis nicht einziges Kriterium

Tatsächlich sind spezialisierte Online-Broker zwar im Durchschnitt deutlich günstiger als Universalbanken, bieten allerdings in der Regel keine Anlageberatung an und sind deshalb nur fortgeschrittenen Anlegern zu empfehlen.

Für die Wahl eines Online-Brokers ist demnach nicht nur der Preis ausschlaggebend. Gerade für erfahrene Trader sind neben dem Preis überdies Faktoren wie Abwicklungsgeschwindigkeit, Realtime-Kurse, Nutzerfreundlichkeit, Produktvielfalt und Börsenzugänge entscheidend.

Unterschiedliche Hilfsinstrumente

Auch Börsentools können für Anleger hilfreich sein: Der Marktführer Swissquote zum Beispiel verfügt über eine reichhaltige Palette an Hilfsinstrumenten inklusive Online-Vermögensverwaltungs-Tool.

Wer mit dem Smartphone aktiv handeln möchte, kann dies mit den Mobile-Applikationen von Swissquote, Keytrade Bank oder Saxo Bank tun.

«Auf jeden Fall sollte der Anleger vor der Wahl des geeigneten Online-Brokers die Dienstleistungsangebote genau studieren», empfiehlt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Assetinum. Dafür offeriert die Mehrheit der Online-Broker kostenlose Demoversionen zum Ausprobieren.

Intransparente Kosten

Eine weitere Erkenntnis dieses Vergleichs: «Die Gebühren im Online-Handel sind erstaunlich intransparent», so Assetinum-Geschäftsführer Manz weiter. Externe Kosten wie Börsengebühren seien Assetinum häufig erst auf Nachfrage kommuniziert worden und konnten selbst von vielen Banken erst nach mehrmaligem Korrigieren richtig angegeben werden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.19%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.92%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.45%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.68%
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