Diese Woche liess der im September zurückgetretene UBS-CEO tief in seine Seele blicken. Nächste Woche steht ein weiterer Termin an.

Oswald_Gruebel_1

Exakt zwei Monate nach seinem spektakulären Rücktritt vom CEO-Posten bei der UBS meldete sich Oswald Grübel diese Woche in einem Interview mit der «Basler Zeitung» (BAZ) in der Öffentlichkeit zurück. Seither wissen wir unter anderem:

  • dass er Sergio Ermotti nicht als Nachfolger vorsah, als er den Tessiner im Oktober 2010 erstmals kontaktierte.
  • dass sein Verhältnis zu UBS-Präsident Kaspar Villiger tatsächlich nicht das allerbeste war. Grübel: «Ich glaube, das Amt des VR-Präsidenten generell wird gerade in der Schweiz völlig überbewertet. Man gibt ihm viel mehr Verantwortung, als er wahrnehmen kann.»
  • dass er bei der Credit Suisse nie auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten aspiriert hat und dem früheren CS-Präsidenten Walter Kielholz unterstellt, ein Sesselkleber zu sein. BAZ: «Wären Sie eigentlich gerne CS-Verwaltungsratspräsident geworden? Grübel: «Nein, das hatte ich von Anfang an abgelehnt. Herr Kielholz wollte das sowieso bis zu seiner Pensionierung bleiben.»
  • dass voraussichtlich noch weitere UBS-Top-Leute im Zusammenhang mit dem Spekulationsverlust in London werden gehen müssen. BAZ: «Bisher haben erst ungefähr zehn Leute die Banken verlassen.» Grübel: «Bisher.» BAZ: «Es kommt also noch dicker?» Grübel: «Warten wir auf den Bericht.»
  • dass Oswald Grübel als UBS-CEO keine Aktienrückkäufe plante und bei der UBS offenbar nicht alle richtig aufpassen. Grübel: «Die Idee, wieder Aktien zurückzukaufen, scheint mir etwas widersprüchlich. Schliesslich hat man ja auch gesagt, dass man neues Aktienkapital kreieren will. Da scheint also irgendjemand nicht richtig aufgepasst zu haben.
  • dass der UBS-Händler Kewku Adoboli offene Positionen von insgesamt zehn Milliarden Dollar offen hatte. Quote: «Weil Kweku Adoboli Positionen im Wert von zehn Milliarden Dollar offen hatte, mussten wir uns sehr beeilen, diese zu schliessen.»
  • und dass der Grossverdiener Oswald Grübel schon sein ganzes Leben lang wohltätig ist.

Grübels überraschender Gang an die Öffentlichkeit erfährt nun eine Fortsetzung. Nächste Woche tritt der gebürtige Deutsche am Dienstag, den 29. November 2011 an der Universität St. Gallen auf.

Zusammen mit Monika Bütler, Professorin an der Universität St. Gallen, und Gerhard Schwarz, Direktor von Avenir Suisse, wird Grübel im Rahmen einer Podiumsdiskussion des International Students' Committee (ISC) die Frage erläutern: «Ist der Wohlstand der Schweiz gefährdet?»

Die Veranstaltung richtet sich exklusiv an die Studierenden der Universität St. Gallen und ist als kritische Diskussionsplattform zwischen Studierenden und Entscheidungsträgern gedacht.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.22%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.96%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.38%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.69%
pixel