Zu diesem Befund kommt die internationale Strategieberatung Booz & Company in einer neuen Studie. Fazit: Die Konsolidierung im Private Banking beschleunigt sich.

Booz & Company, ein international tätiges Beratungsunternehmen, kommt zum Schluss, dass die beiden Steuerabkommen mit Deutschland und England Geldabflüsse von 47 Milliarden Franken und einen Ertragsrückgang von 1,1 Milliarden Franken zur Folge haben können. Dies werde die Konsolidierung bei den Schweizer Privatbanken weiter beschleunigen.

Andreas Lenzhofer, Partner bei Booz & Company und verantwortlich für die Studie, führte dabei aus: «Schweizer Banken und Vermögensverwalter müssen sich in ihrem Angebot klar differenzieren und sich auf ihre Stärken konzentrieren. Um dies kosteneffizient zu tun, werden sich die meisten Anbieter auf bestimmte Kunden und Märkte fokussieren müssen. Ganz sicher braucht es Investitionen in die Beratungskompetenz, damit beim Kunden ein echter Mehrwert entsteht.»

Halbwertszeit

Gemein für die Aktualität der Studie von Booz ist nur folgendes: Just jetzt, wo das Beratungshaus die Studie publizierte und damit sicher etwas Publizität generiert, denkt man in Brüssel laut darüber nach (es ist sogar sehr laut), die beiden vorgepreschten Regierungen in Berlin und London zur Brust zu nehmen, weil ihre Abkommen angeblich zu gnädig ausgefallen seien für die Schweiz.

Aus Schweizer Sicht ein garstiger Gedanke, sagten doch schon die Okkupanten aus der Zeit unserer helvetischen Vorfahren: «pacta sunt servanda» - «Verträge sind einzuhalten». Möglicherweise werden aber in Brüssel andere Fächer intensiver unterrichtet als Latein.

Sicher ist aber eins: Eine neue Studie von Booz über diese neue, abermals ernstere Situation würde sich fast aufdrängen.

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