Der Schwung fehlt, die Finanzhäuser behandeln die Mobil-App-Services nur lustlos: Das zeigt ein Test bei den wichtigsten Banken der Welt.

Die Schweizer Beratungsfirma My Private Banking hat gut 200 Mobil-Apps von 50 Grossbanken getestet – und die Ergebnisse fielen eher ernüchternd aus: Die Auswahl scheint recht mager.

Zwar habe die Mobile-Revolution alle grossen Finanzhäuser erreicht, so die Autoren. Doch die Entwicklung sei immer noch in einem sehr unreifen Stadium. Rund zwei Drittel der überprüften Institute böten lediglich einfache Bank-Apps, also Angebote mit sehr begrenztem Inhalt oder begrenzten Funktionalitäten.

Die besten Noten erhielten die App-Angebote der Deutschen Bank und der französischen Caisse d'Epargne: Beide holten 50 von insgesamt 60 Punkten. Besonders gelobt wurde hier, dass die Apps sehr viele Features aufweisen – und dass sie für verschiedenste Geräte und Betriebssysteme verfügbar sind.

Unter die zehn bestbenoteten Banken gelangten ferner: Bradesco (49 Punkte), DBS Bank und ING (47 Punkte), Citibank und Société Générale (46 Punkte), Unicredit (45 Punkte), BBVA und Crédit Agricole (44 Punkte).

Bei einem Durchschnitt von 35 Punkten landeten die beiden Schweizer Grossbanken ziemlich genau im Mittelfeld: Credit Suisse kam mit 37 Punkten auf Rang 24, UBS holte 34 Punkte und erreichte Rang 32. Die Credit Suisse punktete immerhin mit einer herausragenden Navigation, und die UBS erhielt Lob für die App-Versionen gewisser Studien und Magazin-Angebote.

Für die Studie «Mobile Apps in Banking» prüfte My Private Banking die Angebote anhand von Kriterien wie Sicherheit, Integration mit anderen Online-Diensten, Benutzerfreundlichkeit oder Reichtum der Inhalte.

Als häufigste Problemfelder tauchten dabei auf:

  • Viele Banken offerieren nur Mobil-Apps für das iPhone. Android-Angebote gibt es fast nie.
  • Viele Bank-Apps bieten nur ein paar Fundamental-Dienstleistungen. Lediglich 40 Prozent haben Angebote mit Brokerage-Möglichkeiten, nur zwei Drittel haben Marktinformationen im App-Angebot.
  • Als Marketing-Instrument werden die Apps fast durchwegs vernachlässigt: Für Menschen, die nicht sowieso Kunden sind, bieten die Bank-Apps kaum je etwas.
  • Viele Bank-Apps haben nicht dasselbe Sicherheits-Niveau wie das übrige Online-Banking.

Einen Auszug der Studie «Mobile Apps in Banking» finden Sie hier.

Aktueller Artikel der «New York Times» über die Bedeutung von Apps im Private Banking: «With Apps, Wealth Management Goes Mobile»

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