Um sich der Swiss Re zu widmen, tritt Walter Kielholz als CS-Präsident ab.  Als «unabhängiges» Mitglied stellt er sich jedoch wieder zur Wahl.

An der Credit-Suisse-Generalversammlung vom 24. April im Zürcher Hallenstadion soll Walter Kielholz als ordentliches Mitglied des Aufsichtsgremiums gewählt werden. Interessanterweise wird er von seinen Verwaltungsratskollegen als «unabhängiges Verwaltungsratsmitglied» deklariert – nicht aus freiem Ermessen übrigens, sondern «in Übereinstimmung mit den Unabhängigkeitsstandards der Credit Suisse», wie es offiziell heisst. Kielholz ist aber keine Ausnahme: Per Ende 2008 galten alle Verwaltungsratsmitglieder als «unabhängig».

Im Allgemeinen gilt in der Credit Suisse ein Verwaltungsratsmitglied dann als unabhängig, «wenn die betreffende Person gegenwärtig oder in den drei vorangegangenen Jahren nicht der Geschäftsleitung der Credit Suisse oder einer ihrer Tochtergesellschaften angehört respektive angehört hat oder Mitarbeitenden ihrer Revisionsgesellschaft oder mit dieser assoziiert ist respektive war und wenn sie keine wesentliche direkte oder indirekte Geschäftsbeziehung mit der Credit Suisse oder einer ihrer Tochtergesellschaften unterhält.»

Damit niemand zu lange über den Wert dieser Kriterien nachdenkt, liefert die Credit Suisse ihr Rating gleich dazu: «Unsere Unabhängigkeitskriterien stimmen mit denjenigen der NYSE überein.»

«Über die eigentlichen Unabhängigkeitskriterien hinaus beurteilt der Verwaltungsrat zudem, ob allfällige Hinweise darauf existieren, dass ein Verwaltungsratsmitglied aufgrund anderweitiger Engagements den Aufgaben in unserem Verwaltungsrat nicht genügend Zeit widmen kann» – wenn das Gremium dafür Zeit findet, ist man versucht anzufügen.


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