Die Grossbank handhabt zum zweiten Mal seit 2008 eine spezielle Form des Bilanzdesigns. Hoffentlich zum Vorteil aller Parteien.

Die CS hat mit leitenden Angestellten Abnehmer für risikobehaftete Wertpapiere im Wert von 450 Millionen Dollar gefunden, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» schreibt. Bei den toxischen Wertpapieren handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere, die eine Laufzeit bis 2016 aufweisen.

Den Bankern seien die Papier allerdings anders als im Jahr 2008 keineswegs aufgedrängt worden, sondern die Abnehmer hätten freiwillig Interesse am Kauf ausfallgefährdeter Anleihen und Asset-Backed-Securities bekundigt.  

Verschiebung der Kapitalstruktur

Mit diesem Schritt entlastet die Bank ihre Kapitalstruktur und nähert sich weiter der Eigenkapitalquote von 19 Prozent, welche sowohl die Credit Suisse wie auch die UBS erfüllen müssen.

«Wenn die Preisfestsetzung korrekt ist, führt dieser Vorgang zu einem Vorteil der Firma, weil dies die Kapitalkosten reduziert und zu Liquidität verhilft», zitiert «Bloomberg» einen Analysten von Sanford C. Bernstein. Ausserdem wirft der Analyst die Frage nach der richtigen Bewertung dieser Papiere auf, damit nicht Geld von den Aktionären zu den Angestellten überführt werde.

Zur Frage der Bewertung schreibt «Bloomberg» weiter, dass eine Bewertung der Marktpreise gemäss den Compliance-Richtlinien der Credit Suisse stattfinden.

Uneigennütziger Deal?

Die 2000 leitenden Angestellten, die 2008 Papiere im Wert von 5 Millonen Dollar als Teil ihrer Bonuszahlungen kassieren mussten, haben rückblickend keine Kröte daran geschluckt. Die Wertpapiere wiesen bis zum Sommer 2010 eine Performance von immerhin 60 Prozent auf, wobei der aktuelle Stand nicht genannt wurde.

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War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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