Nach einer fünfmonatigen Interimsperiode hat die Genfer Banque Bénédict Hentsch einen neuen Geschäftsleiter ernannt. Das Private Banking wird personell ausgebaut.

Benedict_HentschIm Sog der Finanzkrise geriet sie 2008 in die Wirren der Bernard-Madoff-Affäre. Doch inzwischen hat die 2004 vom bekannten Genfer Privatbankier Bénédict Hentsch (Bild links oben) gegründete Bank wieder Fuss gefasst.

Unter neuer operativer Führung meldet sie sich wieder zurück. Per 1. Februar 2012 übernimmt Andreas Stricker (Bild links Mitte) als Generaldirektor die Leitung des Instituts. Dies geschieht nach einer 5-monatigen Interimsperiode, in der Verwaltungsrat Robert Pennone diese Funktion nach dem Austritt von Claude Le Ber inne hatte.

Ausbau in der Schweiz geplant

Fortan wird Bankmitbegründer Pennone wieder, wie zuvor, seine Aufgaben innerhalb des Verwaltungsrates wahrnehmen, während sich Stricker zum Ziel gesetzt hat, im Schweizer Markt zu wachsen. Dabei will er vor allem im Bereich Multi Family Offices zusätzliche Marktanteile gewinnen, wie die Banque Bénédict Hentsch weiter verlauten lässt.

Andreas_Stricker_2Der 52-jährige Stricker verfügt über eine mehr als 25-jährige fundierte Erfahrung im Bankwesen. Er begann seine Karriere 1980 bei der Union de Banques Suisses (UBS), bei der er während zehn Jahren in der Schweiz sowie in London tätig war und zunehmend Verantwortung im Management auf dem Gebiet des Private Banking übernahm.

Erfahrungen bei UBP und Bordier gesammelt

Im Jahr 1990 wechselte er zur Citybank, bei der er während vier Jahren in Zürich und in New York die Leitung des Asset Managements und des Bereichs Institutionelle Kunden in der Schweiz innehatte.

Zwischen 1994 und 2001 begleitete er als Mitglied der Geschäftsleitung und Chief Operating Officer (COO) die Entwicklung der Genfer Privatbank Bordier. Im Jahr 2001 nahm er den Posten eines COOs bei der Union Bancaire Privée (UBP).

Bankier mit eigener Uhrenmarke

Er schied 2005 aus der Bank aus, um sich unternehmerischen Projekten zu widmen. So gründete er die Uhrenmarke Cabestan, die er 2009 an eine Uhrenherstellergruppe verkaufte und beteiligte sich Ende 2008 am Aufbau der im Bankensektor tätigen Consulting-Gesellschaft Advalis.

Mit der Ernennung von Andreas Stricker benötigte Robert Pennone nur gerade fünf Monate, um einen Nachfolger als Geschäftsführer zu finden.

Zurück zu den Aufgaben im Verwaltungsrat

«Im Alter von 67 Jahren wollte ich die Geschäftsleitung nur provisorisch übernehmen. Darum freut es Bénédict Hentsch und mich, jemanden gefunden zu haben, der Kompetenz, Werte und Begeisterung auf sich vereint, um sich der Herausforderung zu stellen, eine familiengeführte Bank durch die aktuellen Branchenturbulenzen zu führen», sagt Pennone.

Er wird seine Aufgaben innerhalb des Verwaltungsrates und des Audit Committees, die er seit 31. August 2011 auf Grund des Ausscheidens von Claude Le Ber nicht mehr wahrgenommen hatte, wieder aufnehmen.

Ausbau im Private Banking und Asset Management

Enrico_2Die Banque Bénédict Hentsch wird zudem durch Enrico Chiabudini (Bild links unten) verstärkt. Er hat bereits per Anfang Jahr die Leitung der Abteilung Private Banking und Asset Management mit zwanzig unterstellten Mitarbeitern übernommen.

Enrico Chiabudini ist Jahrgang 1970 und begann seine berufliche Laufbahn im Bankensektor 1990 bei der Schweizerischen Volksbank (SVB) als Devisenhändler. Im Jahr 1994 wechselte er zur UBP. Er übte dort verschiedene Funktionen aus, unter anderem die des Traders für institutionelle Anleger und wurde Leiter des Teams Strukturierte Produkte.

Als technischer Analyst wechselte er 2003 dann zur Genfer Privatbank Pictet, wo er bis Ende 2011 als Vizedirektor tätig war. Er leitete ein Team von 19 Mitarbeitern im Bereich Brokerage für institutionelle Anleger.

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