Für die Bank Wegelin verschlechterte sich die Situation in den letzten Tagen dermassen, dass sie sich in die Arme der Genossenschaftsbank rettete.

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Die Verunsicherung unter den Mitarbeitern und den Kunden von Wegelin war in den letzten Tagen dermassen gross geworden, dass sich die Bank Anfang dieser Woche hilfesuchend an die Raiffeisen-Gruppe wenden musste. Das Ziel war eine «Ostschweizer Lösung», wie Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz (Bild oben) am Freitag vor den Medien erklärte.

Raiffeisen habe die erförderliche Grösse, um eine solche Transaktion durchzuführen, sagte Vincenz weiter und ergänzte, dass die Bank die Bewilligung für die Transaktion erst am Donnerstag von der Finma erhalten habe. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Kunden werden am Wochenende transferiert

Am Wochenende sollen die Nicht-US-Kunden von Wegelin in die neu gegründete Notenstein Privatbank transferiert werden, die ihrerseits zu 100 Prozent im Besitz der Raiffeisen Gruppe steht. Das neue Unternehmen sei im Besitz der Banklizenz und werde entsprechend am nächsten Montag operativ sein.

Für Pierin Vincenz ist der heutige Tag ein «historischer Moment». Er habe kein schlechtes Gewissen, von dieser Situation zu profitieren, sagte er weiter. «Es gibt aber sicher keine Schadenfreude», sagte er weiter. «Wir freuen uns aber, eine Lösung zu bieten, um zusammen mit der Notenstein Privatbank eine gute Zukunft sicherzustellen.»

«Banking wie früher, kann nicht mehr weitergeführt werden»

Adrian_KunziNeuer Geschäftsleiter der Notenstein Privatbank wird der bisherige Teilhaber von Wegelin, Adrian Künzi (Bild links). Er sagt: «Zur Zeit findet ein grosser Paradigmenwechsel in der Schweizer Bankbranche statt. Das Banking wie früher, kann nicht mehr weitergeführt werde.»

Die neue Bank wird ihren Fokus auf Kunden in der Schweiz legen und hauptsächlich von Zürich und Genf aus operieren.

Die insgesamt 13 Standorte bleiben aber bestehen. «Wo kein Steuerproblem vorhanden ist, werden wir auch einzelne europäische Märkte dazunehmen», kündigt Künzi an.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.33%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.31%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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