Bankgeheimnis hin oder her: Die traditionellen Schweizer Privatbanken könnten von der Krise profitieren. Dies meinen Pierre Darier und Jean de Haller.

Die Schweiz bleibt ein attraktiver Standort fürs Private Banking, ebenso Singapur: Denn beide Länder bieten den Geldern ihrer Kunden sowohl Sicherheit als auch Bewegungsfreiheit. Dies sagte Jean de Haller, Partner der Genfer Privatbank Lombard Odier, gegenüber der «Business Times» in Singapur.

«Es mag nicht politisch korrekt sein, dies zu sagen, aber es geht nicht um Privatsphäre oder Steuern – das Problem ist, dass einige grosse angelsächsische Länder die Rechnungen für das Bankenchaos bezahlen müssen», sagte Jean de Haller weiter. Die Geschichte habe gezeigt, dass einige Länder in Finanzkrisen die Kapitalflucht mit Entwertung oder mit Devisenkontrollen unterbinden wollen.

Schweiz und Singapur gleich Freiheit

De Haller, dem das Asiengeschäft von Lombard Odier untersteht, sieht hier ein besonderes Merkmal, welches die Schweiz und Singapur verbindet: Sie offerieren den Sparern die Freiheit, ihr Geld so zu investieren, wie sie es wollen; andere Länder hingegen «machen Druck auf ihre Sparer – um sie davon abzuhalten, dass sie ihr Geld in Singapur und der Schweiz anlegen».

Gegenüber dem Fachblatt aus Singapur zeigte sich auch Pierre Darier eher optimistisch: «Ich bin nicht beunruhigt», sagte er zu den Aussichten des Finanzplatzes Genf. Der Austausch von Informationen mit anderen Ländern bedeute nicht das Ende des Bankgeheimnisses. «Unser Geschäftsmodell hängt nicht vom Bankgeheimnis ab», so de Haller: «Die Kunden kommen zu uns wegen unserer internationalen Erfahrung.»

Jetzt ist Vermögensbewahrung gefragt

Darier und de Haller gaben sich zuversichtlich, dass die Finanzkrise den traditionellen Schweizer Privatbanken, die sich vor allem auf die Vermögensbewahrung konzentrieren, viele reiche Kunden zuführen werde.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.51%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.3%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.42%
pixel