Nachdem sich zwei Ex-Mitarbeiter der Bank geständig zeigten, knüpft sich die New Yorker Staatsanwaltschaft den 38-jährigen Leiter des Handels mit strukturierten Krediten vor.

Kareem Serageldin, der bei der Credit Suisse bis Anfang 2008 den weltweiten Handel mit strukturierten Krediten leitete, wurde am Mittwoch in New York angeklagt, wie «Bloomberg» berichtete.

Er soll seine Mitarbeiter angewiesen haben, die CDO-Kreditpapiere (Collateralized Debt Obligations) falsch zu bewerten. Dies, um seine Jahresziele zu übertrumpfen und seinen Jahresbonus auszublasen.

7,27 Millionen Dollar Bonus für Angeklagten

Gemäss Klageschrift soll Serageldin für das Jahr 2007 ein Salär von 7,27 Millionen Dollar erzielt haben. Davon will die Credit Suisse schliesslich 5,2 Millionen wieder eingezogen haben.

Nach Entdeckung der Fehlbewertungen musste die Bank Sonderabschreibungen über 2,65 Milliarden Dollar bekannt geben.

Häusermarkt brach zussammen, Gier hielt an

Der Name des 38-jährigen Serageldin, der in England lebt, wurde am Mittwoch mit der Anklageschrift veröffentlicht. Kurz nachdem sich zwei ihm vormals untergebene Mitarbeiter vor dem New Yorker Bundesgericht zur Kooperation bereit erklärt hatten.

Der 42-jährige David Higgs und der 36-jährige Salmaan Siddiqui belasten ihren ehemaligen Vorgesetzten, Serageldin, in ihren Verteidigungsreden stark: Er habe sie angewiesen, den Wert der CDOs im Handelsbuch der CS namens «ABN1» nach dem Zusammenbruch des US-Häusermarkts zu hoch einzutragen.

Die US-Börsenaufsicht SEC hatte Serageldin, Higgs sowie Salmaan Siddiqui und Faisal Siddiqui (die nicht verwandt sind) anzeigt, wie finews.ch gestern berichtete. Der New Yorker Faisal Siddqui, 36, war bis 2008 als Vice President für das CDO-Handelsteam in New York tätig.

Sollte sich Serageldin nicht der US-Justiz stellen, will der Manhattener Staatsanwalt Preet Bharara ein Auslieferungsgesuch stellen.

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