Zur Kosteneinsparung will die Bank mehrere Funktionen verlagern. Dies sagte Boris Collardi in Singapur. Auch sonst  lieferte der Bär-CEO interessante Aussagen.

«Es besteht eine Tendenz, die Dinge nach Singapur umzulagern»: So sagte es heute Collardi an einer Medienorientierung in Singapur; dies berichten unter anderem «Businessweek» und das «Wall Street Journal».

Bei Julius Bär sollen Infrastruktur-, Finanzverwaltungs- und Produkteentwicklungs-Aufgaben stärker im südostasiatischen Stadtstaat angesiedelt werden, ergänzte David Lim, der Chef der Privatbank in Singapur.

Es würde ihn nicht erstaunen, wenn in den kommenden Jahren immer mehr globale Funktionen in Singapur angesiedelt würden, ergänzte Collardi. Der Hintergrund: Mehr als zwei Drittel der Kosten von Julius Bär fallen derzeit im Schweizer Franken an – während zwei Drittel der Erträge in Euro oder Dollar erzielt werden.

Diversifikation dank Auslandsinvestitionen

Daher müsse die Bank Investitionen in anderen Währungen als dem Franken tätigen, so Collardi, wobei Singapur in den Fokus rücke – da die Bank dort ihr grösstes Standbein in Asien betreibt. 

Derzeit arbeiten 360 Angestellte bei Julius Bär in Singapur. 

Mit dem Übersiedlungsprozess soll die Cost-Income-Ratio wieder fallen. Diese sei wegen der hohen Kosten in Schweizer Franken letztes Jahr von 65,4 Prozent auf 68 Prozent gestiegen.

Auch mehr Schweiz – und mehr China

Bemerkenswert ist allerdings eine andere Bemerkung von Collardi: Die Bank Bär – die jüngst um die Bank Sarasin gebuhlt hatte – suche ihre Übernahmen weiterhin primär in der Schweiz. Die Umwälzungen im hiesigen Private Banking böten gute Chancen, so Bär vor den Medien in Asien. Auf der anderen Seite plant die Zürcher Bank in den kommenden drei Jahren eine Onshore-Präsenz in China und in Indien.

Im weiteren nahm Collardi in Singapur auch Stellung zum Steuerstreit zu den USA. Laut «Dow Jones» zitierte er dabei Analystenerwartungen, die für Julius Bär eine Busse von 50 bis 250 Millionen Dollar prophezeiht hatten – und er sagte, es sei «vernünftig, dies zu erwarten». Einen Betrag von 250 Millionen sollte die Strafzahlung an die USA nicht überschreiten.

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