Alles redet von den Boni, aber die sind auch nicht alles. Ein Indiz für die Lage der Angestellten in den grossen Banken bietet auch der Personalaufwand pro Kopf.

40 Prozent weniger Boni hier, über 40 Prozent weniger Boni da, Bonus-Obergrenzen dort: Dass im Banking, und insbesondere im Investmentbanking, nun definitiv auf die variablen Vergütungen gedrückt wird, war ein klares Ergebnis dieser Berichtssaison.

Aber wie sieht es grundsätzlich aus bei den Zuwendungen für die Angestellten? Ein Blick in die Jahresabschlüsse der globalen Bankriesen zeigt, dass in Sachen Personalaufwand weite Gräben klaffen. Und tendenziell wird spürbar, dass die meisten Banken im Berichtsjahr 2011 tiefere oder stabile Personalausgaben pro Kopf publizierten.

Wenig verwunderlich dabei: Vor allem Institute mit grossen Investmentbanking-Abteilungen konnten dieses Jahr die Personalkosten drücken.

In den meisten Häusern bezifferte sich die Verringerung beim Personalaufwand im einstelligen Prozentbereich; Goldman Sachs sticht mit knapp 15 Prozent tieferen Personalkosten heraus.

Die Credit Suisse wendete im letzten Jahr 264'600 Franken pro Kopf für ihre Belegschaft auf. Das waren 26'000 Franken weniger als noch im Vorjahr. Bei der Konkurrentin UBS sind die Zahlen etwas tiefer: 240'500 Franken pro Kopf (Vorjahr: 262'000 Franken).

Personalausgaben pro Kopf

Acht internationale Grossbanken im Vergleich, umgerechnet in Schweizer Franken

  • Goldman Sachs:

• 33'300 Vollzeitstellen (35'700 im Vorjahr)

• 11,227 Milliarden Franken compensation and benefits (im Vorjahr 14,123 Milliarden Franken)

• macht 337'000 Franken pro Kopf

• Im Vorjahr 395'500 Franken pro Kopf; 2009: 548'000 Franken pro Kopf

• Veränderung 2011 zu 2010: — 15 Prozent

 

  • Credit Suisse

• 49'700 Vollzeitstellen (50'100 im Vorjahr)

• 13,151 Milliarden Franken compensation and benefits (14,562 Milliarden Franken im Vorjahr)

• macht 264'600 Franken pro Kopf

• Im Vorjahr: 290'700 Franken pro Kopf; 2009: 313'000 Franken pro Kopf

• Veränderung 2011 zu 2010: —9 Prozent

 

  • UBS

• 64'820 Vollzeitstellen (64'617 im Vorjahr)

• 15,593 Milliarden Franken personnel expenses (16,920 Milliarden Franken im Vorjahr)

• macht 240'500 Franken pro Kopf

• Im Vorjahr: 262'000 Franken pro Kopf; 2009: 230'000 Franken pro Kopf

• Veränderung 2011 zu 2010: —8 Prozent

respektive:
• 10,582 Milliarden Franken salaries & variable compensation. (11,345 Milliarden Franken im Vorjahr)
• macht 163'000 Franken pro Kopf (im Vorjahr 175'500 Franken pro Kopf)

 

  • Deutsche Bank

• 100'996 Vollzeitstellen (102'062 im Vorjahr)

• 15,893 Milliarden Franken compensation and benefits (im Vorjahr 15,332 Milliarden Franken)

• macht 157'000 Franken pro Kopf

• Im Vorjahr: 150'000 Franken pro Kopf; 2009: 219'000 Franken pro Kopf

• Veränderung 2011 zu 2010: +4,6 Prozent


  • Barclays

• 141'100 Vollzeitstellen (147'500 im Vorjahr)

• 16,54 Milliarden Franken total compensation costs (im Vorjahr 17,278 Milliarden Franken)

• macht 117'500 Franken pro Kopf

• Im Vorjahr 117'000 Franken pro Kopf

• Veränderung: +0,4 Prozent

 

  • JP Morgan Chase

• 260'157 Vollzeitstellen (239'831 im Vorjahr)

• 26,67 Milliarden Franken compensation expense (im Vorjahr 25,83 Milliarden Franken)

• macht 102'500 Franken pro Kopf

• Im Vorjahr 108'000 Franken pro Kopf; 2009: 130'000 Franken pro Kopf

• Veränderung 2011 zu 2010: —5 Prozent

 

  • Santander

• 193'349 Vollzeitstellen (178'869 im Vorjahr)

• 12,495 Milliarden Franken personnel expenses (im Vorjahr 11,289 Milliarden Franken)

• macht 65'000 Franken pro Kopf 

• Im Vorjahr: 63'000 Franken pro Kopf; 2009: 73'000 Franken pro Kopf

• Veränderung 2011 zu 2010: +3,1 Prozent

 

 Zum Vergleich:

  • Zürcher Kantonalbank

• 5'101 Vollzeitstellen (4'972 im Vorjahr)

• 873 Millionen Franken Personalaufwand (Vorjahr: 834 Millionen Franken)

• macht 171'000 Franken pro Kopf

• Im Vorjahr: 168'000 Franken pro Kopf

• Veränderung: +1,7 Prozent

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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