Die grosse Mehrheit der im Handel von Clariden Leu beschäftigten Mitarbeiter wird keine Stelle bei der Credit Suisse finden, wie Recherchen von finews.ch ergaben.
Von insgesamt 28 Clariden-Leu-Mitarbeitern im Handel in Stettbach bei Zürich sollen nur deren 2 zur Credit Suisse (CS) wechseln können, wie aus verlässlicher Quelle in der Branche zu vernehmen ist. Alle übrigen Beschäftigten müssen sich eine neue Stelle suchen.
Über das genaue «Mengengerüst» wollte ein Sprecher der Credit Suisse auf Anfrage von finews.ch keine Angaben machen. Die genaue Zahl jener Clariden-Leu-Mitarbeiter aus dem Handel, die zur CS wechseln können, werde in den nächsten ein bis zwei Wochen entschieden, sagte er.
Dem Anforderungsprofil nicht entsprechend
Wie weitere Recherchen von finews.ch ergaben, dürften aber die meisten Clariden-Leu-Mitarbeiter nicht dem Anforderungsprofil des globalen Handels im Investmentbanking der CS entsprechen. Darum seien sie überzählig.
Als im letzten Jahr die Integration von Clariden Leu in die CS bekanntgegeben wurde, hiess es von oberster Stelle, man werde das «Beste aus beiden Welten» zusammenführen; allerdings gab es schon damals Befürchtungen, wonach die Clariden-Leu-Mitarbeiter bei der effektiven Integration die schlechteren Karten als ihre CS-Kollegen haben würden. Dies scheint sich nun teilweise zu bewahrheiten.
Viele offene Fragen im Asset Management
Allerdings ist es auch nachvollziehbar, dass die CS-Verantwortlichen keine eigenen Leute entlassen wollen, sondern lieber auf Clariden-Leu-Mitarbeiter verzichten, wenn es im Rahmen der Integration zu Doppelbesetzungen kommt. Insgesamt zeigt sich dadurch deutlich, wie problematisch die Einverleibung der Privatbankentochter ist.
Viele offene Fragen gibt es dem Vernehmen nach weiterhin im Asset Management, also im Produktebereich. Auch hier soll in den nächsten zwei Wochen entschieden werden, welche Finanzprodukte von Clariden Leu im Rahmen der CS weitergeführt werden sollen und welche aufgegeben oder in andere Vehikel überführt werden. Dies dürfte zu weiteren Enttäuschungen führen.
Die Zeit eilt indessen. Denn per Ende März 2012 soll die rechtliche Fusion vollzogen sein. Das heisst, von da an wird es die Marke «Clariden Leu» definitiv nicht mehr geben.
Lesen Sie dazu auch: «Clariden Leu: Rasante EAM-Integration»
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.62%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.19.19%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.54%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.42%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.23%
