Jürg Zeltner: «Kundenberater haben heute einen anspruchsvollen Job». Dies schärft der CEO des Wealth Managements seiner Mannschaft ein.

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Ein guter Kundenberater müsse ein leidenschaftliches Interesse nicht nur für Finanzmärkte haben, sondern auch für das, was die Finanzmärkte bewege, sagt Jürg Zeltner, CEO des UBS Wealth Managements in einem neuen Interview im «UBS Investor's Guide».

Der erste Gedanke am Morgen müsse sein, was bedeuten die News von heute für meine Kunden und ihr persönliches Vermögen.

Wissen, was etwas bedeutet

Deshalb müssten die Kundenberater auch die Ereignisse einordnen und abschätzen können, so der oberste Vermögensverwalter der UBS weiter. «Wenn Regierungschefs sich am Wochenende treffen, um wichtige Beschlüsse zu fällen, will der Kunden am Montag früh wissen, was diese Entwickung für ihn und sein Portfolio bedeutet», erklärt Zeltner.

«Das heisst», so der UBS-Banker weiter, «dass unsere Ökonomen und Analysten die Kundenberater bereits am Sonntag mit den nötigen Informationen und Kommentaren beliefern müssen, so dass die Kundenberater am Montag früh diese Einschätzungen mit ihren Kunden diskutieren können. Heute haben Kundenberater einen äusserst anspruchsvollen Job», erklärt Zeltner.

In den USA Ziel erreicht

Zeltner geht in dem Interview auch auf das Engagement der UBS im Wealth-Management-Geschäft in den USA ein. Er unterstreicht dabei, dass die UBS als Vermögensverwalterin, die sich durch Wissen aus erster Hand – und zwar über alle relevanten Märkte hinweg – und über den Zugang zu den wichtigsten Anlageklassen profiliere, in Amerika physisch vor Ort sein müsse.

Dabei unterstreicht Zeltner auch: «Das Wealth Management Americas hat letztes Jahr in jedem Quartal Gewinne erzielt. Wir sind also auf Kurs. Wir wollen nicht nur in Amerika präsent, sondern auch erfolgreich sein – und das haben wir jetzt geschafft.»

Zielmärkte in den Schwellenländern

Weiter betont Zeltner die anhaltende Bedeutung der Schwellenländer, was allerdings nicht neu ist. Interessant ist indessen, dass sich die UBS neben dem Ausbau der beiden Buchungsstandorte Hongkong und Singapur auch auf sechs weitere Länder konzentriere, nämlich auf Brasilien, Mexiko, die Türkei, Israel, Saudi Arabien und Russland.

Zudem sagt Zeltner: «In China und Indien tätigen wir langfristige Investitionen. China und Indien vor Ort auszubauen, ist ein Projekt für mindestens eine Dekade.»

Investmentbank muss profitabel sein

Schliesslich gibt Zeltner auch noch ein Bekenntnis zur Investmentbank innerhalb des UBS-Konzerns ab. «Die Investmentbank liefert zahlreiche entscheidende Dienste, auf die das Vermögensverwaltungsgeschäft und die Kunden nicht verzichten können», so Zeltner.

Die Investmentbank müsse global sein, wenn die UBS den Kunden einen weltumspannenden Service bieten wolle. «Wenn wir über die Investmentbank ein führendes Aktiengeschäft betreiben, müssen wir es ja nicht künstlich verkleinern, wenn der Aktienhandel für das Wealth Management bedeutend ist», sagt Zeltner.

Das Gleiche gelte für den Devisenhandel. 60 bis 70 Prozent der Anlagen der Kunden seien in Fremdwährungen. «Da brauchen wir eine gut funktionierende Plattform für den Devisenhandel. Wichtig ist allerdings, dass die Investmentbank auf das Kundengeschäft ausgerichtet ist. Und die Investmentbank muss profitabel sein», unterstreicht Zeltner.

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