Auch die verwalteten Vermögen und Nettoneugelder sanken – und inzwischen beschäftigt EFG International über 100 Kundenberater weniger.

2011 war für EFG International ein Jahr des Umbaus und der Neuorientierung: Unter dem neuen CEO John Williamson ging die Bankengruppe – nach teuren Expansionsjahren – eine Rückdimensionierung und eine Neu-Fokussierung an.

Die Folge zeigt sich nun im Jahresabschluss: Wegen Restrukturierungskosten, Rückstellungen sowie Goodwill-Abschreibungen egab sich ein Reinverlust von 294 Millionen Franken; der Trend war schon im Oktober angekündigt worden.

Ohne die Sonderkosten hätte sich ein Reingewinn von 110 Millionen Franken ergeben. Die verwalteten Vermögen reduzierten sich von 84,8 Milliarden auf 78,4 Milliarden Franken. Die Nettoneugelder für das weiter geführte Geschäft betrugen 0,6 Milliarden Franken; insgesamt resultierten Nettoabflüsse von 1,2 Milliarden Franken.

Wie ebenfalls schon angekündigt, baut EFG International derzeit bei den Kundenberatern ab. Die Anzahl der Client Relationship Officers ging von 675 Ende 2010 auf 567 Ende 2011 zurück. Die BIZ Kapitalquote betrug Ende letzten Jahres 12,9 Prozent.

Die Mittelfristziele von EFG International

Die Neuausrichtung – so das Unternehmen – soll zu jährlichen Ergebnisverbesserungen von 35 Millionen Franken führen, die 2012 teilweise und ab 2013 voll wirksam werden. Ziel von EFG International ist es, pro Jahr Nettoneugelder von 5 bis 10 Prozent zu erwirtschaften, innerhalb der nächsten drei Jahre das Kosten-Ertrags-Verhältnis auf unter 75 Prozent zu senken und in demselben Zeitraum einen Reingewinn von 200 Millionen Franken zu erzielen.

CEO John Williamson nennt das Ergebnis selber enttäuschend: «EFG International hat 2011 ein enttäuschendes zugrunde liegendes Ergebnis erzielt, was die Notwendigkeit der erfolgten Geschäftsüberprüfung unterstreicht. Wir haben zahlreiche Schritte unternommen, um das Geschäft neu auszurichten, und unter anderem die Anzahl unserer Standorte von 50 auf 32 reduziert.»

Der Einsatz von Zeit und Ressourcen zugunsten der Neuausrichtung habe im zweiten Halbjahr das Wachstum beeinträchtigt, doch habe man in Bezug auf die Fokussierung auf das Kerngeschäft und die Kostenreduktion gute Fortschritte gemacht.

«Ich bin fest davon überzeugt», so Williamson, «dass EFG International über vielfältige Stärken verfügt, um als reine Privatbank erfolgreich zu sein. Wir sind im veränderten Private-Banking-Markt gut positioniert und können uns auf hoch qualifizierte und loyale CROs stützen. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir diese Stärken auch in ein Profitabilitätsniveau ummünzen können, das der Grösse, der Ertragsbasis und dem natürlichen Wachstumspotenzial von EFG International entspricht.»

Zum Geschäftsbericht 2011 von EFG International


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