In den USA hat die Schweizer Grossbank ihre Abteilungen für den traditionellen und für den elektronischen Handel zusammengelegt. Droht nun in Europa derselbe Schritt?

Angeblich reflektiert dieser strategische Schritt die zunehmende Bedeutung des computergesteuerten Handels an den Aktienmärkten. Unter diesem Standpunkt sei Dan Mathisson als Leiter des elektronischen Handels auch zum Chef des traditionellen Block-Handels ernannt worden, wie das US-Wirtschaftsblatt «Wall Street Journal» berichtet.

Da Hedge Funds und Mutual Funds vermehrt auf Computer-Algorithmen setzten und nicht mehr selber handelten, würde das E-Trading seinen Stellenwert laufend erhöhen, wie es weiter heisst.

Alles unter einem Dach

Mathisson war an der Etablierung des «Advanced Execution Service» beteiligt, so der Name der Abteilung für elektronischen Handel bei der Credit Suisse (CS). Zum Geschäft gehört auch die Plattform für «Dark Pools», die in den vergangenen Jahren immer beliebter wurde.

«Per sofort wird das US-High-Touch- und Low-Touch-Geschäft in eine Handelseinheit zusammengefügt», schreibt die Credit Suisse in einem Memo an ihre Angestellte, welches dem «Wall Street Journal» vorliegt.

Alter Aktien-Chef geht

Das High-Touch-Geschäft ist jener Bereich, bei dem Händler Kundenaufträge direkt vom Kunden erhalten und in den grossen Handelsbereichen der Bank ausführen. Im Low-Touch-Bereich werden die Aufträge elektronisch abgefertigt, was zu wesentlich tieferen Kosten pro Trade führt.

Mit der Ernennung von Mathisson zum neuen Gesamtleiter des US-Aktienhandels gab die CS unlängst bekannt, dass Matt DeSalvo, der Leiter des amerikanischen Aktienhandels und damit Leiter des High-Touch-Bereichs, die Bank verlässt, wie finews.ch berichtete.

Sparmassnahmen auch in der Schweiz?

Laut Memo erfolgt der Zusammenschluss der beiden Trading-Abteilungen bei der Credit Suisse als Reaktion auf den gestiegenen elektronischen Handel. Der Paradigmenwechsel kann aber auch als eine Umsetzung im Rahmen des Sparprogramms interpretiert werden.

Durch den Zusammenschluss der beiden Abteilungen können weitere Synergien entstehen, was zu Kosteneinsparungen führen dürfte – auch auf personeller Ebene.

Auf Anfrage von finews.ch erklärte die Credit Suisse, dass eine ähnliche Entwicklung in der Schweiz respektive in Europa im Moment nicht geplant sei.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.33%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.73%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.83%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
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