Der UBS-Kämpe Georges Gagnebin wurde zum Präsidenten der jungen Genfer Banque Pâris Bertrand Sturdza gewählt.

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Georges Gagnebin, ehemaliger Chef des UBS Wealth Management (2000 bis 2004) gibt in Genf sein Comeback im Private-Banking.

Vier Jahre nachdem er den Verwaltungsrat der Julius Bär verlassen hat, den er seit 2005 als Vizepräsident prägte, übernimmt er nun das Präsidium der Banque Pâris Bertrand Sturdza (PBS), wie «Le Temps» berichtete.

Alte Seilschaften

Gagnebin kehrt nicht nur in sein altes Geschäftsfeld zurück – er stösst auch zu ehemaligen Arbeitskollegen. Das diskrete, an der Rue de Candolle gelegene Finanzinstitut wurde erst 2009 von Pierre Pâris und Olivier Bertrands gegründet. Beides sind ehemalige Vermögensverwalter der UBS, welche die Krise zum Neuanfang nutzten.

Sie spezialisierten sich zusammen mit den Partnern, Eric Sturdza und Raphaël Jaquet, auf sehr wohlhabende Privatkunden und Family Offices in Europa, im Nahen Osten sowie in Indien mit Vermögen von mindestens 50 Millionen Franken, wie finews.ch damals berichtete.

Zukunftsweisendes Geschäftsmodell?

Die Bank will laut Mitgründer Pierre Pâris ihre Lehren aus der Finanzkrise gezogen haben und konzentriert sich ganz auf die Vermögensberatung. Das Institut verkauft selber keine Produkte, sondern arbeitet rein auf Honorarbasis. Damit wollen die Gründere alle Interessenskonflikte vermeiden.

Sie betonen, dass ihr Geschäftsmodell dem entspricht, was anspruchsvolle Kunden heute von den Verwaltern ihres Vermögen erwarten.

Dem Kunden ergeben

Gagnebin begründet seine Rückkehr gegenüber «Le Temps» so: «Was mich verführt hat, ist das dynamische, kompetente, eng zusammengeschweisste Team, das alle seine Kräfte auf die Kundenwünsche ausrichtet.»

Die PBS gibt nicht bekannt, wie hoch der Bestand ihrer «Assets under Management» drei Jahre nach der Gründung ist. Nur, dass sich ihre Bilanz 2010 und 2011 jeweils verdoppelt habe. Dies dank dem Gewinn von einigen sehr grossen Kunden mit Porfeuilles im Wert von jeweils über 100 Millionen Franken.

Gagnebins lange Karriere

Georges Gagnebin legte seit 1969 beim Schweizerischen Bankverein eine steile Karriere hin. Vor der Fusion mit der Bankgesellschaft, 1998, war er dort Mitglied des Management Committee. Danach übte er in der neuen UBS zahlreiche Führungsfunktionen im Private Banking aus.

Er leitete das Geschäft mit den Kunden aus Europe, Mittleren Osten und Afrika, war CEO Private Banking und zuletzt Chairman Wealth Management and Business Banking sowie Vizepräsident der SBC Wealth Management AG.

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