Wer verdient wo wieviel? Grundsätzlich deutet der Lohntrend von New York über Genf bis Dubai in dieselbe Richtung – steil abwärts.

Eine Erhebung bei 4000 Bankangestellten zeigt, dass die Krise die Gewichte verlagert hat: Um 62 Prozent sank das durchschnittliche Fixlohn- und Bonuspaket der Banker in London letztes Jahr. Der Rückgang bedeutete nicht nur einen persönlichen Einschnitt für viele, sondern er leitete auch eine statistische Kehrtwende ein.

Denn nun sind die Banker in der City – lange die Golden Boys der Finanzwelt – wieder schlechter bezahlt als ihre Kollegen an der Wall Street. Mehr noch: Sie gehören zu den am knappsten gehaltenen Bankern unter den grossen Finanzzentren der Welt.

Dies ergab eine Studie des Executive-Search-Unternehmens Napier Scott; die Beratungsfirma mit Sitz in London befragte dabei 4000 Bankangestellte mit Frontaufgaben von New York bis Moskau.

Dabei zeigte sich, dass der Lohnrückgang in Russland am stärksten war (minus 68 Prozent), während er im Nahen Osten recht bescheiden ausfiel: Die Banker in der Golfregion mussten 2008 – verglichen mit dem Vorjahr – lediglich Einbussen von rund 10 Prozent hinnehmen.

New York nach drei Jahren wieder vorne

Weltweit lagen die Gehaltseinbussen bei 55 Prozent, wobei Kontinentaleuropa mit einem Minus von 48 Prozent in etwa im Durchschnitt lag. Der Fall zeigt allerdings, dass die Devisenmärkte bei der Erhebung eine Rolle spielten; die europäischen Banker litten weniger unter einem Währungsrückgang als ihre Kollegen in London.

Und so bringt die Erhebung von Napier Scott auch ans Licht, dass die Banker in New York letztes Jahr wieder an die Spitze vorstossen konnten: Zwar sackten auch ihre Gehälter um durchschnittlich 40 Prozent ab, doch nach drei Jahren auf Rang zwei können die Wall-Street-Leute wieder für sich beanspruchen, die bestbezahlten Banker der Welt zu sein – wozu die Pfund-Schwäche ihren Beitrag leistete.

Eine Million für einen Schweizer Direktor

Wie Napier Scott weiter meldet, waren – nicht weiter überraschend – die Experten für strukturierte Kreditprodukte am stärksten betroffen vom branchenweiten Lohnabbau: Hier betrug das Minus 86 Prozent. Auf der anderen Seite kamen die Devisenhändler recht ungeschoren weg, und auch die Vermögensverwalter spürten die Krise noch vergleichsweise wenig.

So zeigt die Studie, dass Direktoren (managing directors) in grossen Privatbanken oder Wealth-Management-Divisionen in England, Russland, Dubai und der Schweiz letztes Jahr durchschnittlich gut 750'000 Franken nach Hause brachten. Konkreter: Im Schweizer Private Banking verdienten managing directors knapp eine Million Franken, während executive directors rund 530'000 Franken bekamen.

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