Die Geschäftsleitungsmitglieder der Credit Suisse setzen seit vier Jahren mit dem ganzen variablen Lohnanteil auf den künftigen Erfolg der Bank – und verlieren.

Die 13 Geschäftsleitungsmitglieder der Credit Suisse müssen nicht nur auf ihre Bonusaktien, sondern auch auf ihren Bargeld-Bonus länger warten.

Die Bank hat die Auszahlung ihres gesamten, leistungsabhängigen Saläranteils von der künftigen Geschäftsentwicklung abhängig gemacht («deferred»). Gruppenweit hat die CS rund die Hälfte der variablen Saläranteile «deferred».

Bonus sank um 57 Prozent

Der Bonus der Konzernleitungsmitglieder sank im Durchschnitt um 57 Prozent auf 3,5 Millionen Franken. Die variable Vergütung von CEO Brady Dougan ging sogar um 69 Prozent zurück (gruppenweit: minus 41 Prozent).

Die Konzernleitungsmitglieder erhielten mindestens die Hälfte der leistungsabhängigen Vergütung in Form von «Performance Share Awards», die eine Rückforderungsklausel enthalten, einen sogenannten «Claw-back».

Wieder eine neue Bonusform

Die CS experimentiert seit Jahren mit immer neuen Bonus-Modellen. 2011 führte sie neben dem Aktienprogramm auch ein PAF2-Programm ein. 

Die PAF2-Ansprüche wurden Managing Directors und Directors gewährt und machen rund 35 Prozent der 2011 zugeteilten aufgeschobenen variablen Vergütung aus.

Die CS-Bonus-Programme im Überblick:

  • Bis 2003: Optionen und Aktienpakete
  • 2004: PIP 1 (Aktien-Zertifikate mit sehr hohem Hebel)
  • 2005: PIP2 (Akien-Zertifikate mit immer noch starker Hebelwirkung)
  • 2006: ISU (breit gestreuter, moderat gehebelter Mitarbeiteraktien-Plan)
  • 2007: ISU
  • 2008: PAF 1 (Partner Asset Facility, gebunden an illiquide Wertschriften aus der Bankbilanz)
  • 2009: APPA und SISU (Cash-basierter Bonus-Malus-Plan und Langzeit-Aktienplan für Managing Directors und Schlüsselmitarbeiter)
  • 2010: neue APPAs (mit reduzierter Hebelwirkung)
  • 2011: PAF 2, neue Aktien-Ansprüche (ohne Hebelwirkung, mit Claw-back, PAF2 soll Risikoreduktion honorieren)

Auf PAF1 folgt PAF2

Diese haben sich in der Vergangenheit immer wieder sehr gut fürs Management ausgezahlt. Etwa das PIP1-Programm, aus dem CEO Brady Dougan nach fünf Jahren 70 Millionen Franken ausbezahlt erhielt.

Der PIP2 verfiel allerdings ein Jahr später wertlos. Der PAF1 konnte dagegen seit seiner Einführung 2008 stark an Wert zulegen. 2010 verfielen die letzten Optionen von CEO Brady Dougan und Risikochef Tobias Guldimann wertlos.


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