Der Director Floor Operations der UBS spricht im Interview darüber, wieso an den Aktienmärkten bald mit einer Kurskorrektur gerechnet werden muss.

Derzeit befinden sich die weltweiten Aktienmärkte im Höhenflug. Bisher ist es das erfolgreichste erste Quartal des S&P seit 1998, berichtet «Business Network News». Art Cashin, Director Floor Operations bei der UBS in den USA, warnt hingegen vor einer Euphorie.

Historisch gesehen ist es bei guten ersten Quartalen im April oft zu Kursanpassungen gekommen. Cashin geht davon aus, dass dies auch 2012 zu erwarten sei. «Es gibt immer die Möglichkeit, dass der Trend anhält, für alte Hasen wie mich und die meisten Leute hier auf dem Floor herrscht die Stimmung, dass wir möglicherweise etwas übersättigt sind und auf Widerstand stossen werden. Daher kommt es wohl zu der berühmten «Sell in May and go away»-Periode», sagt er gegenüber «Buiness Network News».

Falsche Interpretation der Fundamentaldaten

Gründe für mögliche Kurskorrekturen hat Cashin auch bereit. Seiner Meinung nach, sind einige Fundamentaldaten falsch interpretiert worden. Die angebliche Erhohlung am US-Arbeitsmarkt basiere auf einem Trugschluss.

Die Jobszunahmen können auf saisonale Effekte zurückgeführt werden, sagt Cashin. Die hohen Temperaturen im Januar und Februar hätten es den Bauarbeitern erlaubt, ihre Tätigkeiten fortzuführen anstatt wie sonst liegen zu lassen.

Effektiv seien also keine neuen Jobs geschaffen worden. Die von Arbeitsmarkt veröffentlichten Zahlen würden einfach falsch interpretiert werden. Dies könne zu einer Kurskorrektur führen.

UBS Wealth Management wird risikofreudiger

Das Wealth Management Research der Bank empfiehlt den Anlegern das Risiko selektiv zu erhöhen. Das konjunkturelle Umfeld habe sich seit Ende letzten Jahres deutlich verbessert, stellt das UBS Wealth Management Research (WMR) fest. Die Analysten geben in der quartalsweise erscheinenden Publikation «UBS global outlook»  zwar noch keine Entwarnung, halten aber Aktien auch nach dem jüngsten Rally für attraktiv. Eine schrittweise Erholung der Weltwirtschaft könnte weitere Kursgewinne auslösen, heisst es dazu seitens der UBS.

Britische und amerikanische Aktien favorisieren

Von den Industrieländern bevorzugt das WMR Aktien aus den USA und Grossbritannien. In Europa rät die UBS zu einem sehr selektiven Ansatz, in dessen Mittelpunkt überwiegend Substanzwertaktien stehen sollten, das heisst Aktien, deren Bewertung derzeit günstig ist. Die Analysten von UBS erkennen zudem nach wie vor viel Potenzial in den Schwellenmärkten.

Pfund unterbewertet

Auf Währungsebene vertritt UBS die Meinung, dass eine breite Diversifikation ausserhalb der Hauptwährungen US-Dollar, Euro, britisches Pfund und Yen ein vielversprechender Ansatz darstellt. Als Alternativen bieten sich Nebenwährungen wie australischer und kanadischer Dollar, norwegische und schwedische Krone sowie der Schweizer Franken an.

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