Die UBS reorganisiert ihren Geschäftsbereich für unabhängige Vermögensverwalter. Sie will ihre Dienste verstärkt aus einer Hand anbieten. Bis zu 40 Stellen verschwinden.

Den derzeit tiefgreifenden Veränderungen in der Finanzbranche sind insbesondere auch die unabhängigen Vermögensverwalter ausgesetzt. Die zahlreichen regulatorischen und steuerlichen Neuauflagen erschweren ihr Geschäft beträchtlich.

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Vor diesem Hintergrund hat die UBS begonnen, ihren Geschäftsbereich UBS Global FIM neu zu organisieren, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Die unabhängigen Vermögensverwalter, bei der UBS «Financial Intermediaries», kurz FIM genannt, sollen dabei mehr Dienstleistungen aus einer Hand erhalten, wie einem internen Memo zu entnehmen ist, das finews.ch vorliegt. Der Bereich steht seit 2009 unter der Leitung von Karin Oertli (Bild).

Integration ab Anfang Mai

Dabei integriert die UBS verschiedene Funktionen in die einzelnen FIM-Desks, wie ein Banksprecher auf Anfrage bestätigte. Konkret präsentiert sich die Reorganisation, die Anfang Mai 2012 in Kraft tritt, wie folgt:

Im Zentrum des Desks steht weiterhin der Client Advisor (CA) mit seinen Assistenten. Integriert werden neu die sogenannten Business Developers (BD), die als Türöffner und Koordinatoren in besonders komplexen Fällen agieren. Ebenfalls integriert werden die früheren Front-Support-Teams, die künftig als Teil eines FIM-Desks arbeiten.

Darüber hinaus werden zwei neue Funktionen geschaffen: Zum einen die Investment Specialists (IS), deren Ziel es ist, mit Blick auf die einzelnen Märkte und Buchungszentren sowie in Absprache mit den Produktebereichen innerhalb der UBS die Geschäftsabläufe zu optimieren.

Zum andern gibt es neu Process & Risk Specialists (PRS), die als Experten bei allen Belangen von Crossborder-Geschäften agieren und die einzelnen FIM-Desks unterstützen werden.

Zusätzliche Desks für Multi-Family-Offices

Darüber hinaus sollen auch die einzelnen FIM-Desks auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet werden. So werden zusätzliche Desks, etwa in Zürich, Genf und Lugano, geschaffen, die sich gezielt etwa an Multi-Familiy-Offices (MFO) sowie an institutionelle Vermögensverwalter richten. Diese Desks stehen unter der Leitung von Marcel Strobl.

Mit all diesen Massnahmen reagiert die UBS unzweifelhaft auf die drastisch veränderten Rahmenbedingungen in der Finanzbranche, sprich auf die verschärften Regulatorien, das aufgeweichte Bankgeheimnis sowie auf die neuen Herausforderungen im Offshore-Geschäft von unabhängigen Vermögensverwaltern.

Reorganisation mit Stellenabbau

Die Reorganisation im Bereich UBS Global FIM geht mit einem Stellenabbau einher. Insgesamt werden landesweit bis zu 40 Stellen gestrichen, wie ein Sprecher auf Anfrage erklärte. Konkret betroffen dürften rund 30 Personen sein, die im Rahmen eines UBS-internen Coaching-Programms betreut werden.

Weltweit beschäftigt die Sparte UBS Global FIM mehr als 400 Personen, davon rund 280 an den elf Desks in der Schweiz. Derzeit machen die Kundengelder unabhängiger Vermögensverwalter, die mit der UBS zusammenarbeiten, rund 75 Milliarden Franken aus.

Präsentationen in verschiedenen Schweizer Städten

Die UBS setzt in den FIM-Bereich hohe Erwartungen. Neben dem Ausbau in Europa und Asien, soll verstärkt nach Lateinamerika expandiert werden, wo die Schweizer Grossbank gemäss weiteren Recherchen derzeit verschiedene Standorte prüft, um entsprechende FIM-Desks an Ort zu eröffnen.

In der Schweiz ist der Bereich UBS Global FIM daran, die neue Organisation im Rahmen von Präsentationen in verschiedenen Städten den Vermögensverwaltern vertraut zu machen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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