Das Wealth Management Americas ist in einer Anstellungsoffensive. Im 4. Quartal 2011 hat diese Strategie noch zu Mittelzuflüssen geführt. Jetzt könnte sie teuer werden.

UBS-Amerika-Chef Robert «Bob» McCann will mit seinem Geschäftsbereich Wealth Management Americas (WMA) zu den Top-Brokern in den USA aufschliessen. Seine Abteilung soll  dem Konzern unter dieser Prämisse jährlich eine Milliarde Dollar an Gewinn bringen, liess McCann im Oktober 2011 wissen.

Letztes Jahr erwirtschaftete das WMA einen Gewinn von 534 Millionen Franken.

Um McCanns Ziel zu erreichen, hat die UBS seit Jahresbeginn bereits 48 Broker von der Konkurrenz abgeworben, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.

Die Feeder: BoA und Morgan Stanley

Bereits im 4. Quartal 2011 führte die Anstellung von erfahrenen Kundenberatern zu einem erheblichen Mittelzufluss, wie die UBS bei der Präsentation der Quartalszahlen berichtete.

Doch wie teuer kommt die eingeschlagene Strategie die UBS zu stehen? Die meisten Neuanstellungen sind entweder von der Bank of America Merrill Lynch oder von Morgan Stanley Smith Barney gekommen.

Hohe Unterzeichnungsboni

Und angeblich soll die UBS bei der Anstellung einen aggressiven Kurs fahren und rund 50 Prozent mehr Unterzeichnungsboni zahlen, als es bei der Konkurrenz üblich ist, berichtet «Reuters».

Im vergangenen Jahr konnte der Personalaufwand im WMA trotz Neuanstellungen noch um neun Prozent verringert werden. Ob mit der aggressiven Anstellungspolitik die Kosten nicht explodieren, wird sich noch zeigen.

Wachsen, ja – Grössenwahn, nein

Von der Grösse her will man bei der UBS jedoch nicht zur Konkurrenz aufschliessen. Derzeit arbeiten im WMA rund 7'000 Angestellte. Bei Morgan Stanley sind es rund 17'000. Daher bietet die Struktur bei der UBS auch mehr Aufstiegschancen und Freiheiten für die Angestellten.

«Diese grösseren Organisationen sind vermehrt bürokratisch geworden. Dieses Modell stimmt zu einem bestimmten Grad nicht mit den Vorstellungen der Berater überein», kommentiert McCann gegenüber «Reuters» die Gründe, wieso Berater gerne zur UBS wechseln.

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