Die US-Investmentbank will von schlüpfrigen Anzeigen nichts mehr wissen. Sie «verscherbelt» ihre Beteiligung am angeblich grössten Sex-Anzeigenverkäufer.

Seit dem Greg-Smith-Skandal steht Goldman Sachs vermehrt unter moralischer Beobachtung. Die Bank gab deshalb am Wochenende bekannt, ihre 16-prozentige Beteiligung an einer US-Internetseite, die Prostitution und Frauenhandel fördern soll, zu verkaufen. Dies berichtet das angelsächsische News-Portal «Huffington Post».

Die in der Kritik stehende Firma mit dem Namen Village Voice Media besitzt das Kleinanzeigen-Portal backpage.com. Dieses soll angeblich über einen Marktanteil von rund 70 Prozent am US-Markt für Online-Anzeigen für Escort-Services verfügen.

Erneut aus den Reihen der «New York Times»

Man habe sich seit 2010 zunehmend «unbehaglich mit der Richtung des Unternehmens» gefühlt, wird im Bericht Goldman Sachs Sprecherin Andrea Raphael zitiert. Anlass für den Ausstieg des Fonds GS Capital Partner III löste anscheinend einen Artikel des Kolumnisten Nicholas Kristof aus.

Der Kolumnist der «New York Times» hatte die schlüpfrige Beteiligung jüngst publik gemacht. Die Zeitung veröffentlichte übrigens auch den Skandal rund um Greg Smith.

Kristof wirft dem Medienkonzern Village Voice Media vor, über das Portal backpage.com werde Frauenhandel und die Prostitution von Minderjährigen bewerkstelligt. Der Medienkonzern weist die Beanstandung jedoch zurück und verweist auf die kontinuierliche und umfassende Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden.

Weitgehendes Verlustgeschäft

Der Verkauf der Anteile an Village Voice Media war für den Goldman-Fonds offenkundig mit erheblichen Verlusten verbunden. Der Fonds hatte im Jahr 2000 rund 30 Millionen Dollar in das Unternehmen investiert.

Nun sei aber «der weitaus grösste Teil» des Investments durch den Verkauf perdu, gab Sprecherin Andrea Raphael ohne konkrete Bezifferung der Einbusse bekannt.

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