Mobiles Internet, neue Tools und anspruchsvolle Kunden revolutionieren das Banking von morgen, wie aus einer Studie von A.T. Kearney hervorgeht.

Retailbanking_1

Unternehmen wie Amazon, Google und Facebook stellen heute bereits eine riesige Gefahr für klassische Banken dar. Denn mit neuen technologischen Innovationen im Mobile-Banking sind sie näher am Kunden als traditionelle Finanzhäuser.

Zu diesem Schluss kommt die Studie «Inside Tomorrow's Retail Bank» des internationalen Beratungsunternehmens A.T. Kearney, die finews.ch in der Schweiz exklusiv vorliegt.

Hypotheken ab Handy

Die meisten Dienstleistungen, die heute in einer typischen Bankfiliale noch angeboten werden, dürften künftig als «Self-Service» mittels «Apps» und «Widgets» durch die Kunden selbst erbracht werden, heisst es in der Erhebung weiter.

Zudem würden so genannte «Mash-up»-Dienste, (Geo-) Information in den Kameras der Smartphones mit Finanzdaten live zu einer so genannten «Augmented Reality» verbinden. Konkret wird ein Kunde künftig für eine auf seinem Handy-Display betrachtete Immobilie gleich eine Hypothekenfinanzierung erhalten.

Produktentwicklung dank Crowd-Sourcing

Die Studie stellt zudem fest, dass Vertrauen, Kundenfreundlichkeit und emotionale Einbindung die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Banken sind. Bezüglich Kundenfreundlichkeit fordern die Kunden schnelle, einfache und zuverlässige Dienstleitungen, die vor allem überall und jederzeit verfügbar sind.

Und indem der Kunde in den Produktentwicklungsprozess eingebunden wird (Crowd-Sourcing), können einzelne innovative Ideen der gesamten Kundschaft zur Verfügung gestellt werden.

Verlagerung der Verkaufspunkte

Vor diesem Hintergrund dürften mobiles Internet, Social-Media-Anwendungen sowie ein sich wandelndes Nutzerverhalten bei den Kunden die Art und Weise, wie Finanzdienstleistungen zu den Kunden gelangen, grundlegend verändern. «Die intelligente Kombination von Kundendaten wird zum differenzierenden Wettbewerbsfaktor», heisst es in der Studie.

Zudem dürfte sich der Point-of-Sale für Finanzprodukte verlagern. Denn trotz umfangreicher Optimierungs- und Kostensenkungsmassnahmen ist es den meisten Banken bislang nicht gelungen, innovative Technologien im Front-Office, in der Produktpräsentation oder im Customer-Relationship Management einzusetzen.

Vorteile auf der grünen Wiese

Insofern könne nicht verwundern, dass der Kunde der Ansicht ist, dass Geldautomaten und Online-Banking die aktuellsten Innovationen der Branche darstellten, schreiben die Autoren der Studie.

Potenzielle Markteinsteiger wie Google oder Facebook könnten dagegen auf der grünen Wiese innovative Einzeldienstleistungen für Teilaspekte des Bankings anbieten und mittels neuer Technologien, wie zum Beispiel der «Sentiment Analyse», die aktuelle Lebenssituation der Kunden sowie deren Wünsche und Bedürfnisse aus sozialen Medien geschickt mit Bankprodukten kombinieren.

Europaweite Studie

Die neue Studie, welche die Unternehmensberatung A.T. Kearney zusammen mit dem Kompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement der Universität Augsburg erstellt hat, beruht auf persönlichen Interviews mit Führungskräften und einer Umfrage unter Kennern der Finanzbranche in ganz Europa. Weitere Informationen auch unter diesem Link.

A.T. Kearney wurde 1926 in Chicago gegründet. Die Aktivitäten in der Schweiz werden seit über 20 Jahren aus unserem Büro in Zürich geführt. Heute beschäftigt A.T. Kearney rund 2'700 Mitarbeiter in 54 Büros und 37 Ländern der Welt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.48%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.22%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.46%
pixel