Arbeit gäbe es eigentlich genug für Schweizer Finanzprofis. Das belegt die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften auf Zeit in der Finanzindustrie.

Für arbeitsuchende Banker bleibt Zürich ein hartes Pflaster. Es herrsche derzeit ein «Arbeitgebermarkt», berichten die Headhunter gegenüber dem Karriereportal «eFinancialCareers.com».

Die Arbeitgeber seien wählerischer geworden, meint Stephan Surber von der Firma Michael Page. «Die Kandidaten müssen genau auf die Stelle passen.»

Managing Directors stranden

Mit am schwersten haben es die teuren Managing Directors, welche den Markt überschwemmten. Denn suchten die Grossbanken einen, würden sie oftmals die Kandidaten bevorzugen.

Dennoch beurteilt Surber die Situation heute im Vergleich zum vierten Quartal 2011 als besser. Die besten Chancen für entlassene Banker erkennen er und einige Kollegen in der Paraindustrie:

  • Vermehrt würden Family Offices Insourcing betreiben.
  • Das täten die Pensionskassen schon länger.
  • Merger-&-Aquisition-Boutiquen würden junge Associates mit 3 bis 5 Jahren Erfahrung suchen.
  • Kleinere Private-Equity-Häuser suchen Experten für das Midcap-Geschäft.

Gute Chancen haben Risiko Manager und Compliance-Spezialisten

Weiterhin suchten aber auch Finanzdienstleister im ausgewiesene Sales-Spezialisten in den Bereichen Institutional Sales, Asset Management, Whole Sales und Family Offices.

Und mit der zunehmenden Regulierung würden in der Bankbranche weiterhin Anti-Geldwäscherei und Produkte-Compliance-Spezialisten gesucht.

Das Private Banking ist zu

Auch Risiko-Manager mit guten quantitativen und IT-Kenntnissen seien nachgefragt, sagt die spezialisierte Recruiterin Audrey Dresen von Oliver James.

Im Private Banking haben derweil nur Berater eine Chance, die reichlich Kundenvermögen mitbringen.

Gesucht ist der Temporärbanker

Derweil boomt das Geschäft mit der Vermittlung von Temporärarbeitskräften. «Die Kollegen, die das betreuen, haben alle Hände voll zu tun», sagt Headhunter Emanuel Kessler gegenüber «eFinancialCareers.com». Das belege, dass es in der Schweiz durchaus einen Arbeitskräftebedarf gebe.

Wer nicht warten mag oder kann, bis sich die Konjunktur in und um die Schweiz erholt, der kann nach Polen ausweichen. Für ihr Outsourcing-Center in Breslau sucht etwa die Credit Suisse händeringend deutschsprachige Mitarbeiter.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.33%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.88%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.35%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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