Das Stammhaus der Vermögensverwaltungs-Gruppe Aquila erhielt am 4. April die Banklizenz. Die Aquila & Co. richtet sich explizit an Finanzdienstleister.

Das Serviceangebot als Depot- und Abwicklungsbank richtet sich sowohl an die Partnergesellschaften der Aquila Gruppe als auch an externe unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices und deren Kunden.

Kein Privatebanking-Desk

Privatbanken müssen sich nicht vor einem neuen Konkurrenten fürchten. Aquila wird kein Privatebanking-Desk aufbauen, wie Max Cotting, CEO der Aquila & Co. AG und der Aquila Gruppe, gegenüber finews.ch auf Anfrage erklärte. Die Bank wird selber weder Private Banking betreiben noch im Handelsgeschäft auf eigene Rechnung, im Kommerzgeschäft, im Grundpfandgeschäft oder im Spargeldbereich tätig sein.

Den Kunden bleibt die freie Wahl der Depotbank, doch sollen Kundendepots schrittweise von externen Banken zur Aquila verlagert werden. Damit soll ein Mehrwert für alle Beteiligten geschaffen werden, erklärt Ex- und Neu-Banker Max Cotting. Im Klartext heisst das, dass die neue Bank im Branchenvergleich kostengünstig arbeiten wird, was ihren Kunden und ihr selbst zugute kommt.

Von der One-Man-Show zur Gruppe

Den Schritt zur Bank bezeichnet Max Cotting als letzte, konsequente regulatorische Entwicklung der Gruppe. Gegenüber andern Vermögensverwaltern in der Schweiz hat Aquila die Nase vorn: Durch den Erwerb der Banklizenz wappnet sich Aquila für die anstehenden neuen Gesetzgebungen in der Schweiz und im europäischen Ausland.

Für die Partnergesellschaften der Aquila erwächst daraus der Vorteil, das sie nicht mehr selbst alle Prozesse durchlaufen müssen, die künftige regulatorische Auflagen erfordern werden.

Aquila ist in zwölf Jahren von der One-Man-Show zu einer Gruppe mit 41 Partnergesellschaften und 115 Mitarbeitern und Partnern gediehen – ohne Medien- und  PR-Getöse. Sie verwaltet über 5 Milliarden Franken Kundenvermögen.

Bereits im Jahr 2005 hatte sich die Aquila freiwillig der Aufsicht der Finma unterstellt und den Status eines Effektenhändlers erhalten. Im Stammhaus sind gegenwärtig über 20 Effektenhändler tätig, sodass die Bank praktisch mit dem gleichen Personalbestand hochgefahren werden kann.

Neuer Geschäftsbereich

Der Zusatzaufwand für den Bankbetrieb ist durch das bestehende Personal, das um lediglich drei bis vier Mitarbeiter aufgestockt wird, und die heutige Infrastruktur abgedeckt. Als neuer Geschäftsbereich wird ein Client Center mit Marketing & Sales-Funktion unter der Leitung von Sibylle Peter, Mitglied der Geschäftsleitung, etabliert.

Die bestehende Struktur der Aquila Gruppe und die Funktion des Stammhauses als Plattform für die Partnergesellschaften werden beibehalten.

Als Partner für die Handels-, Depot- und Abwicklungstätigkeit hat Aquila die InCore Bank gewählt. Sie stützt sich auf eine Bankensoftware aus dem Haus Finnova.

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