Die Credit Suisse relativiert den Kundengeld-Abfluss von 23 Milliarden Franken bei der UBS. Die Situation sei nicht unbedingt so arg wie es ausschaue.

Obwohl der Nettoabfluss deutlich höher ausfiel als von der Credit Suisse geschätzt, sei das Problem zu bewältigen. Der Steuerkonflikt mit den USA könnte zur Folge gehabt haben, dass ein einziger Monat ohne Bruttozuwachs der Vermögen zum Spielverderber wurde. Das gäbe weniger zu Bedenken Anlass als hohe Bruttoabzüge. Die Credit Suisse hält an ihrer Annahme fest, wonach die Assets under Management im UBS Private Banking bei rund 750 Milliarden Boden finden werden.

Die angekündigten Massnahmen der UBS werten die CS-Analysten als gesunde Reaktion auf eine unangenehme Tatsache. Das Problem der UBS liege darin, dass quer durch die ganze Gruppe die Ertragsmargen unter Druck geraten sind. Die Kostenreduktionen, befürchtet die Credit Suisse, werden jedoch den Ertragsausfall nicht kompensieren. Sie vermutet, dass die avisierte Kostensenkung nicht ohne die Abtrennung ganzer Geschäftslinien möglich sein wird.

Credit Suisse reduziert ihre UBS-Gewinnschätzungen für 2010 und 2011 nach dem schlechten ersten Quartal nur unwesentlich. Für 2010 nimmt sie Schätzung von 1.93 Franken pro Aktie auf 1,88 zurück. Für 2009 ist die Korrektur deutlicher: Die Credit Suisse geht neu statt von 1.54 nur noch von einem Gewinn pro Aktie von 1.01 Franken aus.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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