Die Faisal Private Bank in Genf hat sich mit Immobilien-Investitionen in den USA und Osteuropa verspekuliert. Nun steht sie zum Verkauf.

Offenbar soll sogar die Finma dem Besitzer, dem saudischen Prinzen Mohammed al-Faisal, ein Ultimatum gesetzt haben, wie die «Handelszeitung» in ihrer neusten Ausgabe vom Donnerstag berichtet.

Die Eigentümer und die Finanzmarktaufsicht Finma würden die Angebote von drei potenziellen Käufern prüfen, wie es weiter heisst.

Erfahrene Interessenten

Faisal-Chef Mark Koch bestätigt die Verhandlungen. «Es handelt sich um einen Interessenten aus Grossbritannien sowie zwei Interessenten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.» Alle drei hätten grosse Erfahrung im islamischen Bankenwesen. Der Käufer soll kontrollierender Hauptaktionär werden.

Grund für den Verkauf ist nach Bankenangaben ein Ultimatum der Finma, das im Juni abläuft. Gelingt es der Faisal Private Bank bis dahin nicht, neues Kapital in substanziellem Umfang zu beschaffen, droht dem Institut der Entzug der Schweizer Banklizenz. Die Finma kommentierte den Fall auf Anfrage der «Handelszeitung» nicht.

80 Millionen Franken eingeschossen

Die Bank gehört zur DMI-Gruppe des saudischen Prinzen Mohammed al-Faisal, die ihren Sitz ebenfalls in der Rhonestadt hat. Die Faisal Private Bank hat mit Investitionen in Immobilienprojekte in den USA und Osteuropa in den Jahren 2008 und 2009 viel Geld verloren.

Die DMI-Gruppe hatte daraufhin 80 Millionen Franken eingeschossen. Seither habe sich die Bank neu aufgestellt, wie Geschäftsführer Koch sagt. Die Weiterentwicklung des Instituts hänge von den Plänen des künftigen Hauptaktionärs ab. Zielmarkt werde der Nahe Osten bleiben.

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