Einmal mehr gingen an der diesjährigen Generalversammlung der UBS die Wogen hoch beim Thema Lohn. Noch-Präsident Kaspar Villiger sagte überraschende Dinge. 

Inmitten der wiederkehrenden Kritik an den hohen Gehältern und Boni der Top-Banker machte der scheidende UBS-Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger eine interessante Bemerkung. Er sagte, dass die Bank daran sei, die Kriterien, nach denen Boni vergeben werden, überarbeitet würden.

Wörtlich sagte Villiger an der diesjährigen UBS-Generalversammlung am Donnerstag in Zürich: «Wir möchten bei den Top-Kadern nicht länger die reinen Finanzziele betonen, weil die entsprechenden Anreize zu stark in die eine Richtung gehen. Sondern künftig möchten wir auch qualitative Elemente bei der Bemessung der Gehälter miteinbeziehen.»

Vier neue Kriterien

Dabei nannte Villiger vier solcher Kriterien: Reputation, das heisst, was trägt der Mitarbeiter zur Reputation des Unternehmens bei, zweitens Teambildung, drittens Change Management, sowie viertens die Effizienz bei der Abwicklung der einzelnen Geschäfte.

Vor diesem Hintergrund sei auch Ermotti seit seinem Amtsantritt beurteilt und benotet worden, sagt Villiger weiter. Dabei habe er eine Note erhalten, die man dann in Verhältnis zu den Marktlöhnen gesetzt habe. Vor diesem Hintergrund sei das Gehalt von CEO Ermotti «begründbar und marktkonform».

Ermottis Leistung wird laufend überprüft

Insgesamt erhielt Sergio Ermotti 6,35 Millionen Franken, wovon sein Bonus 4,6 Millionen Franken ausmachte, wie dem Geschäfts- und Vergütungsbericht 2011 zu entnehmen ist.

Am Ende dieses Jahres werde man erneut eine Beurteilung vornehmen und dabei abschätzen, inwiefern Ermotti seine Ziele, namentlich auch der Kapitalaufbau sowie die Reduktion der risikogewichteten Aktiven, erreicht habe.

«Andrea Orcel kann was»

Als Reaktion auf die Kritik an der Neuanstellung des Investmentbankers Andrea Orcel sagte Villiger: «Wir kaufen niemanden ein für einen überhöhten Preis.» Wie in der Branche zu vernehmen ist, soll die UBS dem Banker, der von der Bank of America kam, keinen Vorabbonus bezahlt haben, aber ihn doch aus seinem bisherigen Arbeitsvertrag herausgekauft haben. Offenbar soll Orcel bei seiner früheren Arbeitgeberin umgerechnet rund 15 Millionen Franken verdient haben.

Orcel, so Villiger weiter, sei einer, der was könne und genau in das Bild der neuen Investment Bank hineinpasse, die Ermotti beschrieben habe, wie auch finews.ch berichtete.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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