JamieDimon2«Fehler, Schlampereien und schlechtes Urteilvermögen», geisselt Bankenchef Jamie Dimon den Verlust, den seine Bank seit Ostern mit Handelsgeschäften eingefahren hat.

J.P. Morgan Chase, hat sich nach eigenen Angaben mit einem riskanten Handelsportfolio verspekuliert. 

Die grösste amerikanische Bank hat in den vergangenen sechs Wochen dadurch 2 Milliarden Dollar abschreiben müssen.

Selbstverschuldeter Handelsverlust 

«Es war eine schlechte Strategie, miserabel umgesetzt», räumte der Chef des Geldhauses, Jamie Dimon, am Donnerstagabend vor Reportern ein.

Mit dem Derivate-Paket wollte sich das Institut eigentlich gegen Risiken bei Geldgeschäften absichern, berichtet das «Wall Street Journal».

Selbstkritik beugt Kritik aus Washington vor

«Das Portfolio hat sich als risikoreicher, verletzlicher und für eine wirtschaftliche Absicherung weniger effektiv erwiesen als wir dachten», sagt Dimon weiter. «Es gab viele Fehler, Schlampereien und schlechtes Urteilsvermögen.» Der J.P. Morgan-Chef sprach davon, dass sein Haus «unerhörte Fehler»gemacht habe, und dass die Handelsverluste selbstverschuldet gewesen seien.

Die Aktien von J.P. Morgan sackten nach Bekanntgabe des Verlustes um fast sieben Prozent ab. Auch Wertpapiere anderer Banken wie Citigroup und Bank of America mussten schwere Einbussen hinnehmen. 

Weitere Einbussen zu befürchten

Vom Handelsverlust dürften noch weitere Bereich betroffen sein, wie das Coporate- und Private-Equity-Segment, wo mit einer Einbusse von 800 Millionen Dollar zu rechnen sei, teilte J.P. Morgan weiter mit. In dem Geschäftsfeld hatte das Institut ursprünglich auf einen Gewinn von 200 Millionen Dollar gehofft.

Bereits haben sich Politiker in Washington kritisch gegenüber der Selbstgefälligkeit der Finanzbranche geäussert. Doch auch für die Schweizer Debatte über strengere Bankenvorschriften dürfte der erneute, überraschende Milliardenverlust einer Grossbank nicht ohne Folgen bleiben. 

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