Die Anleger kannten kein Erbarmen. Mit dem CS Euroreal geht ein weiterer milliardenschwerer Fonds in Liquidation. Eine Wiedereröffnung ist gescheitert.

Die Credit Suisse (CS) will den sechs Milliarden Euro schweren deutschen, offenen Immobilienfonds CS Euroreal auflösen.

Investoren hätten deutlich mehr Geld abziehen wollen, als dem Fonds an Mitteln zur Verfügung gestanden hätten, heisst es in der Begründung der Grossbank. Auch die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete über die Schliessung.

Der Immobilienfonds soll innerhalb von fünf Jahren aufgelöst werden, heisst es in der Stellungnahme aus Frankfurt weiter.

Ungünstige Aussichten für Anleger

Das Votum der Ausstiegswilligen war eindeutig: Die Rückgabewünsche überstiegen die frei verfügbare Liquidität von 27 Prozent «signifikant», heisst es. Auf dieser Basis gäbe es keine Alternative zur Auflösung, erklärte Karl-Heinz Heuss, der Geschäftsführer der Credit Suisse Asset Management Immobilien.

Jetzt bekommt vorab einmal niemand Geld, und alle müssen warten, was in den kommenden fünf Jahren passiert, in denen das Management die rund 100 Immobilien zu Geld machen soll.

«Unser Ziel ist es jetzt, das qualitativ gute Portfolio über die nächsten Jahre so zu veräussern, so dass alle Investoren bestmöglich ausgezahlt werden», so der Fondsmanager weiter. Die erste Ausschüttung an die Anteilseigner sei noch für das 2. Semester des laufenden Jahres geplant.

Über ein Dutzend Immo-Fonds bereits eingefroren

Erst vor zwei Wochen hatte ein anderes Flaggschiff der stolzen Branche, SEB Immoinvest, ebenfalls angekündigt, einen Immobilienfonds mit dem gleichen Volumen wegen hoher Abzüge auflösen zu müssen.

Das Hickhack um den CS-Immo-Fonds geht somit in die nächste Runde. Bereits während der Finanzkrise mussten Anleger zusehen, wie der Wert ihrer Anteile am CS-Immobilienfonds dahinschmolz. Im Jahr 2010 zog die Grossbank die Notbremse – seit zwei Jahren kaufte sie keine Anteile mehr zurück. Nun wird er geschlossen.

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