Der bisherige Deutsche-Bank-CEO Josef Ackermann macht sich Sorgen um die emotionale Feinfühligkeit der Manager. Und er ist nun auch Restaurantbesitzer.

Josef Ackermann hat Recherchen des deutschen Nachrichtenmagazins «Focus» bestätigt, wonach er Miteigentümer des Berliner Edelrestaurants «Borchardt» ist. Er habe gemeinsam mit Schweizer Freunden einen Immobilienfonds gegründet, dem die Immobilie und das Restaurant «Borchardt» gehören, sagte er im Interview (nicht online verfügbar).

Ackermann legt in dem Interview auch Wert darauf, dass die Darstellung seines Lebenswerks und sein späteres Bild in den Geschichtsbüchern der Realität entsprechen: «Ich möchte, dass die Wahrheit siegt.»

Mehr erreicht als ein gewöhnlicher Banker

In diesem Zusammenhang hält er auch seine Entscheidung für richtig, dass er als Bankchef zuletzt sehr stark die politische Öffentlichkeit gesucht hat: «Die letzten, wenn man so will, politischen Jahre waren die wichtigsten in meinem bisherigen Berufsleben. In dieser Zeit konnte ich mehr bewirken als ein reiner Banker. Für die Gesellschaft, aber auch für die Bank und für mich selbst.»

Ackermann bezeichnet sich als einen überaus kontrollierten Menschen. «Ich habe mich im Laufe meines Berufslebens diszipliniert», sagt er im Interview und fügt hinzu: «Ich versuche, meine Probleme selbst zu lösen.»

Gefahr des Abstumpfens

Er sieht jedoch auch die Gefahr, dass sich viele Manager allzu sehr gegenüber der Aussenwelt abpanzern: «Man droht abzustumpfen, gewisse Dinge nicht mehr an sich heranzulassen. Die Feinheiten nicht mehr zu spüren, auch emotionale Verletzungen des Gegenüber.»

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