Der spanische Bankenriese will seine Offshore-Geschäfte in der Schweiz bereinigen – und die entsprechenden Kunden künftig von Madrid aus betreuen.

Das Szenario wird vom spanischen Wirtschaftsmagazin «El Confidencial» beschrieben: Danach legt der Banco Santander seinen Offshore-Kunden in der Schweiz nahe, allfällige Schwarzgelder künftig im Rahmen der laufenden Amnestie offenzulegen. Die Gelder, die bislang beim Banco Santander in Genf liegen, würden dann künftig von Madrid aus verwaltet.

Andere Kunden würden an die Union Bancaire Privée abgetreten. «El Confidencial» beruft sich dabei auf mehrere «mit der Situation vertraute Quellen».

Gegenüber «Le Temps» (Paywall) bestätigte ein Sprecher von UBP, dass man Optionen prüfe, «um einen Teil der Kundschaft» des Banco Santander in der Schweiz zu übernehmen.

«Niemand wollte sie haben»

Allerdings betonte der Sprecher, dass UBP dabei keineswegs auf jene Kunden schiele, welche sich einer Offenlegung undeklarierter Gelder verweigern. Es sei Politik der Bank, ihre Kunden zur Transparenz zu bewegen.

Der Banco Santander in der Schweiz war seit längerem ein schwieriger Fall – spätestens nachdem sein Genfer Ableger zu den wichtigsten Zuträgern des Madoff-Systems gehört hatte. Die Schweizer Tochter stünde schon «seit mehreren Jahren» zum Verkauf, so ein Informant von «El Confidencial»: «aber niemand wollte sie bislang haben.»

Die verwalteten Kundenvermögen des Banco Santander (Suisse) beliefen sich per Ende 2011 auf 11,8 Milliarden Franken. Mit rund 150 Angestellten erzielte das Unternehmen letztes Jahr einen Jahresgewinn von 306 Millionen Franken.

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