Mitglieder der Legal Finance Group im CS-Investmentbanking haben sich selbstständig gemacht: Sie finanzieren unterm Firmennamen Parabellum Prozesskosten.

Über eine interessante Marktnische im Finanzwesen berichtet der Fachblog «Need Legal Advice?»: Litigation Finance. In diesem Bereich wird das soeben gegründete Unternehmen Parabellum Capital tätig sein, ein Spin-off der CS-Investmentbank in New York.

Es geht um die Finanzierung von grossen Rechtsstreiten: Unternehmen der Litigation Finance stellen einer Partei Geld für die Anwalts- und Gerichtskosten zur Verfügung, im Gegenzug beanspruchen sie eine Beteiligung bei einem Vergleich oder bei Prozessgewinn.

Im Fokus des CS-Spin-Off stehen grosse institutionelle Kunden, sagt Parabellum-Mitgründer Aaron Katz. Man wolle sich dabei hauptsächlich auf Kläger konzentrieren, könne aber auch die Ausgaben für grosse Verteidigungsfälle finanzieren, so Katz gegenüber «Need-Legal-Adivce?».

«Einen risikoreichen Prozess auf sich zu nehmen und all das Risiko selber zu tragen ist nicht unbedingt die beste Art, wie ein Unternehmen sein Kapital verwaltet», erklärte Katz weiter.

Risiko abgeben

Im Gründungsteam sind neben Aaron Katz die ehemaligen CS-Leute Heather Braun und Eliot Kirshnitz, die in der Legal Risk Strategies & Finance Group tätig gewesen waren. Formal sind Parabellum und Credit Suisse völlig getrennt, man werde aber wohl zusammenarbeiten, so Katz.

Die Idee hinter der «Litigation Finance» ist, dass hier die Finanzierung von grossen Rechtsstreitigkeiten ausgelagert wird, während die Prozess- und Anwaltskosten ansonsten intern getragen werden müssen.

Dies soll es Unternehmen ermöglichen, kostspielige Prozesse mit geringerem Risiko zu führen, ferner bessere Berater zur Seite zu ziehen oder aber eine starke Verteidigung aufzuziehen – ohne sich vorschnell mit einem Vergleich zufrieden zu geben.

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