Die US-Notenbank diktiert den Gang an den Börsen – oder doch nicht? Die UBP wollte es genau wissen, wie sich die Fed-Aktionen auf den Goldmarkt auswirken.

Gold kaufen, wenn der Fed-Chef spricht! Die Reden des Notenbanken-Vorsitzenden vor dem Kongressausschuss erlauben Schlüsse auf die Entwicklung des Goldpreises, sagt die Genfer Union Bancaire Privée in ihrem jüngsten «Commodities Quarterly».

Substanzieller Goldpreisanstieg

Im vergangenen Jahrzehnt ist der Goldpreis in den zwei Monaten nach den so genannten «Testimonies to Congress» des Notenbankchefs «substanziell höher» geklettert, stellte die Genfer Privatbank fest. Sie könne allerdings keinen kausalen Zusammenhang herstellen.

Gute Gelegenheit für Long-Positionen

Tatsache aber bleibe: Die Reden des Chairman vor dem amerikanischen Kongress waren saisonal betrachtet eine der besten Gelegenheiten, Long-Positionen aufzubauen. Sie werden es wahrscheinlich weiterhin bleiben, vermutet die UBP.

Hingegen hätten Treffen des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank, die Protokolle der Meetings und allgemeine Reden des Fed-Vorsitzenden aus statistischer Sicht keine Auswirkungen auf den Goldmarkt. Die UBP hat ein Dutzend Reihen unterschiedlicher Anlässe auf dem Kalender der US-Notenbank von 1. Januar 2000 bis zum 22. Mai 2012 analysiert (siehe Tabelle). Die Stichprobe umfasste 6072 Ereignisse.

Auch Greenspan war ein Leading Indicator für Gold

Die UBP-Analysten haben nur zwei Events entdeckt, die jeweils prognostisch für den Goldpreis von Belang hätten sein können: Die Reden des ehemaligen Chairman des Federal Reserve Board Alan Greenspan und die Reden des Vorsitzenden vor dem Kongressausschuss.

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