From: Kaspar Villiger, Chairman. To: All UBS Staff globally. Der neugewählte Präsident wendet sich auf dem Intranet  der UBS an die Mitarbeiter.


«Erste Gedanken zu UBS und wie wir das Vertrauen unserer Anspruchsgruppen zurückgewinnen können» ist das Thema eines Mails von Kaspar Villiger an die Mitarbeiter.

Finews.ch bringt nachstehend die deutsche Version.

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Letzten Mittwoch, an der Generalversammlung der UBS, haben mich unsere Aktionärinnen und Aktionäre zum Präsidenten des Verwaltungsrats gewählt. Ich bin mir bewusst, dass ich damit grosse Verantwortung übernehme. Ich weiss auch, dass sich die UBS in einer schwierigen Lage befindet. Niemand weiss, wie sich die Märkte entwickeln werden. Begangene Fehler haben das Vertrauen von Anlegern, Kunden, Behörden sowie Bürgerinnen und Bürgern in der Schweiz erschüttert. Die Staatshilfe hat die Bank ins Spannungsfeld der Politik manövriert. Die Profitabilität konnte noch nicht wiederhergestellt werden. Viele von Ihnen sind verunsichert. Aber diese Probleme sind überwindbar.

Ich habe mir reiflich überlegt, ob ich das verantwortungsreiche Amt des Verwaltungsratspräsidenten annehmen soll. Eigentlich musste ich in meinem Berufsleben schon genügend schwierige Situationen überwinden und war seit meinem Rücktritt aus dem Bundesrat mit zwei Verwaltungsratsmandaten in global tätigen Konzernen vollauf zufrieden. Aus drei Gründen entschloss ich mich trotzdem, diese grosse Herausforderung anzunehmen:

  • Erstens ist es für das ganze Land, den Finanzplatz und die Wirtschaft wichtig, dass die UBS auf den Erfolgspfad zurückkehrt. Da lohnt sich ein grosser Einsatz.

 

  • Zweitens hat die UBS trotz der aktuellen Probleme ausgewiesene Stärken, die es ihr ermöglichen, wieder in die oberste Liga der Banken aufzusteigen.

 

  • Drittens sind Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, fähig, unter der Führung von Oswald J. Grübel den Turnaround zu schaffen, wenn Sie trotz der vielen Rückschläge den Mut nicht verlieren und Ihren Beitrag zum Erfolg leisten.


Ich bin mir bewusst, dass solche Worte für viele von Ihnen hohl klingen, vor allem für jene, die wegen der unausweichlichen Restrukturierungen um ihren Arbeitsplatz fürchten. Leider sind diese Massnahmen unausweichlich, wenn sich die Bank aus der Talsohle herausarbeiten soll. Alle Alternativen wären noch viel schmerzhafter. Dazu müssen wir stehen. Wir werden aber alles daran setzen, auch die schmerzhaften Entscheide verantwortungsvoll zu treffen.

Ich fordere Sie auf, den Mut nicht zu verlieren. Wir können durch fachkundiges, verantwortungsbewusstes und korrektes Verhalten und durch einen unbedingten Einsatz für unsere Kunden das Vertrauen aller Anspruchsgruppen zurückgewinnen. Trotz aller Widrigkeiten freue ich mich darauf, diese Aufgabe zusammen mit Oswald J. Grübel und Ihnen anzupacken. Dabei weiss ich den ganzen Verwaltungsrat motiviert hinter mir.

Ich zähle auf Sie!

Ihr

Kaspar Villiger

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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