Ein Drittel der Top-Stellen im europäischen Investmentbanking der Credit Suisse sollen gestrichen werden, wie drei voneinander unabhängige Quellen berichten.

Im europäischen Investmentbanking der Credit Suisse (CS) sollen rund 60 Top-Managers (Managing Directors und Directors) eingespart werden, wie es in Londoner Finanzkreisen heisst. Das berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters».

Die Gründe für den Abbau sind die schwachen Finanzmärkte sowie die verschärften Regulierungsvorschriften, welche das Geschäft beeinträchtigen.

Konkret geht es um Stellen, in den Bereichen, die andere Firmen bei Kapitalmarkttransaktionen, Fusionen und Übernahmen beraten – also im klassischen Investmentbanking, dies im Gegensatz zu den Sparten im Handel.

Abbau schon ab nächstem Monat?

Gemäss den nicht näher spezifizierten Quellen sollen 10 bis 15 Prozent der Top-Stellen oder rund 60 Managing Directors und Directos eingespart werden, wie es weiter heisst. Der Abbau soll bereits im Juli 2012 erfolgen, wobei er sich formell über mehrere Monate hinziehen soll.

Bislang wollte die Credit Suisse dazu keine Stellung nehmen. Nach einem äussert schwierigen 2. Quartal 2012 sind auch andere Investmentbanken daran, ihren Personalbestand zu reduzieren, teilweise sind sie aber noch mit früher angekündigten Restrukturierungen beschäftigt, wie es weiter heisst.

Schwierige Situation in Europa

Zur Erinnerung: Die Credit Suisse kündigte im vergangenen Jahr den Abbau von insgesamt 3'500 Stellen weltweit an, um 2,1 Milliarden Dollar an jährlichen Kosten bis Ende 2013 einzusparen, und zwar in allen drei Divisionen – Private Banking, Asset Management und Investmentbanking.

Bis Ende 1. Quartal 2012 waren bereits 2'000 Stellen davon eliminiert; insgesamt macht der Abbau rund 7 Prozent der Belegschaft der CS aus, wie «Reuters» berichtet. Offenbar ist vor allem das europäische Investmentbanking von der schwachen Marktsituation betroffen, während die Nachfrage in den USA sowie in Asien nach wie vor belebt ist.

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