Der Gründer des ältesten Währungs-Hedge-Funds verrät einiges über gute Investitionsmöglichkeiten. Zudem favorisiert er Brüssel als Hauptstadt in Europa.

Der Chairman, CEO und Gründer von FX Concepts in New York, John R. Taylor, glaubt an den Euro als gute Langzeit-Spekulation. Dazu müsse sich Europa jedoch vom südlichen Teil lossagen und sich sehr schnell in ein vereinigtes Europa entwickeln. Das beinhalte auch zentrale Institutionen mit Brüssel als Hauptstadt.

Dies erwähnte er in einem Interview mit dem Derivate-Magazin «Payoff».

Die Aktion der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bezeichnete der Pionier computergestützer Handelsmodellen als ein überraschendes Kurzfrist-Event. Die sehr wichtige Entscheidung sei ungewöhnlich und brillant umgesetzt worden. Letztlich scheine es bislang eine relativ sichere Strategie zu sein, vorausgesetzt, die Euro-Milliarden der SNB würden clever angelegt, liess das Devisen-Urgestein weiter verlauten.

«Die Schweizer sind umschlossen»

Es sollte Taylor zufolge kein Problem für die SNB sein, den Franken schwach halten zu können Der einzige Punkt könnte die interne Inflation sein, aber der Devisenspezialist glaubt, diese werde mindestens ein Jahr oder hoffentlich mehr weg sein. Auf einen Bruch der 1.20-Marke würde er übrigens aktuell nicht setzen.

Es scheine ihm zurzeit etwas wie beim Zweiten Weltkrieg, sagte er: «Die Schweizer sind umschlossen, und sie müssen etwas tun, um zu überleben. Aber wir wissen nicht, wie das Rennen letztlich ausgeht.»

Gewinnt Obama die kommende Wahl?

Auf kurze Sicht gesehen seien Dollar und Yen eine gute Investition, da sie in Rezessionen immer an Stärke zulegen würden, so Taylor weiter. Dieses Mal sei der US-Notenbankchef im Gegensatz zu 2009 zudem weniger gut in der Lage, die Stärke des Dollars schnell zu kehren und den Dollar nach unten zu drücken.

Mit einer republikanischen Regierung im nächsten Jahr – Obama könne in einer Rezession keine Wahl gewinnen – werde der Dollar noch stärker werden, glaubt der Börsenguru.

Büro in der Schweiz

In der Zwischenzeit hat FX Concepts LLC, das inzwischen rund 9 Milliarden Dollar verwaltet, auch ein Büro in Pfäffikon eröffnet. Er wolle bewusst sehr langsam starten, sagte er weiter. Das Schweizer Office soll in erster Linie als lokaler Anker dienen, falls Kunden von der Schweiz aus bedient werden möchten.

Der Chairman des weltgrössten Währungs-Hedge-Fund habe familienbedingt eine enge Bindung an die Schweiz, so verbrachte Taylor, der seit 40 Jahren im Devisengeschäft tätig ist, Teile des Studiums unter anderem im Tessin, wie aus aus dem Interview weiter hervorgeht.

2002 setzte er auf die argentinische Währung

Seine beste Investition erzielte er im Juli 2002 mit dem Kauf von argentinischen Pesos. Diese habe er etwa sechs Monate behalten. Sein stattlicher Gewinn lag so bei 100 Prozent. Die beste kurzfristige Transaktion war zudem der Verkauf von Dollar und der Kauf von Schweizer Franken am 26. Februar 1985 bei etwa 2,9240.

Sein persönlicher Anlagegrundsatz lautet in Anlehnung an den einstigen Finanzberater von Ex-Präsident Roosevelt Bernard Baruch, so Taylor abschliessend im Interview: «Kaufen, wenn die Strassen mit Blut volllaufen, aber vorher sicherstellen, dass es wirklich trocken ist.»

 

 

 


Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.33%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.87%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.4%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.62%
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